Was beinhaltet eine Pferdehaftpflichtversicherung?

Das Glück dieser Erde liegt bekanntlich auf dem Rücken der Pferde, aber was passiert, wenn ein Reiter plötzlich gar nicht so sicher auf dem sitzt und vom stürzt? Dann ist es mit dem Glück schnell vorbei, besonders dann, wenn der gestürzte Reiter auf einem fremden Pferd gesessen hat. Muss der Besitzer des Pferdes für die möglichen Folgeschäden aufkommen oder übernimmt das die Pferdehaftpflichtversicherung? Ist die auch dann zuständig, wenn das Pferd auf die Straße und vor ein äuft? Viele Fragen, auf die es aber zum Glück die passenden Antworten gibt.

Menschen und Pferde – eine lange Freundschaft

Das Pferd ist einer der ältesten tierischen des Menschen. Pferde gibt es seit 55 Millionen Jahren auf der Erde, aber Pferde wie wir sie heute kennen, kamen erst vor 2,5 Millionen Jahren im Norden der heutigen USA vor. Zunächst lebten die Tiere als sogenannte Steppenpferde in freier Wildbahn, 4000 vor Christus begannen die Menschen aber damit, die wilden Pferde zu fangen und zu zähmen. Pferde wurden als Zug- und Arbeitstiere gebraucht, erst in der Bronzezeit wurden sie zu Reittieren. Als das Zeitalter der Industrialisierung begann, wurden Pferde mehr und mehr von Maschinen verdrängt und dienten letztendlich nur noch als Lieferanten für Fleisch und Leder, auch die Haare fanden eine vielseitige Verwendung. Heute sind Pferde bis auf wenige Ausnahmen nur noch Reittiere, aber sie sind nach wie vor treue Freunde des Menschen.

Pferde sind Fluchttiere

Warum eine Pferdehaftpflichtversicherung so wichtig ist, erklärt sich aus der Tatsache, dass alle Pferde Fluchttiere sind. Droht Gefahr, dann stellen sich Pferde dieser Gefahr nicht, sie flüchten vielmehr und das fast immer in Panik. Oft reicht eine kleine Schrecksekunde aus und das Pferd galoppiert davon, ohne darauf zu achten, wohin der Weg führt. So kann es zum Beispiel passieren, dass ein Pferd durchgeht, sich nicht mehr parieren lässt, über einen frisch gepflückten Acker galoppiert und dabei die des Landwirts schnell zunichtemacht. Wenn der Bauer einen Schaden anmeldet, dann übernimmt das die Pferdehaftpflichtversicherung. Noch gefährlicher ist es jedoch, wenn Pferde in ihrer Panik auf die Straße laufen und es zu einem kommt. Aber auch in diesem Fall ist die Pferdehaftpflichtversicherung zuständig und kommt für die entstandenen Schäden auf.

Was sollte beachtet werden?

Eine Pferdehaftpflichtversicherung funktioniert ähnlich wie die normale für Menschen, aber es gibt einige Punkte, die Pferdebesitzer beachten sollen, bevor sie die Versicherung abschließen. Es kommt häufig vor, dass Pferde den Zaun der Koppel einfach durchbrechen oder auch die Tür der Box auftreten. Wenn die Tiere dann in den Straßenverkehr oder in ein Naturschutzgebiet laufen, dann kann das sehr teuer werden, vor allem dann, wenn die Schäden auf der Weide oder in der Box nicht mit zur Pferdehaftpflichtversicherung gehören. Schäden, die in der Box oder auf der Weide entstehen, müssen extra mit in die Versicherung aufgenommen werden, aber die Mehrkosten lohnen sich, denn ein neuer Weidezaun und eine neue Tür für die Box kosten unter Umständen viel Geld.

Auf die Bedürfnisse des Reiters zugeschnitten

Es ist nicht der Preis, der bei einer Haftpflichtversicherung für Pferde eine Hauptrolle spielt, die Versicherung sollte vielmehr auf die Bedürfnisse des Reiters zugeschnitten sein. So ist es für die Versicherung wichtig zu wissen, ob ein Pferd mit einem Trensengebiss, einem Geschirr und mit einem Sattel geritten wird, denn Reiter, die darauf verzichten, wie zum Beispiel viele RAI-Reiter, werden anders versichert als „normale“ Reiter. Auch wenn das Pferd von anderen Personen geritten wird, dann ist das für die Haftpflichtversicherung entscheidend. Steht das Pferd im eigenen Stall oder hat es seinen Platz in einem Mietstall? Diese Frage spielt für die Versicherung und auch bei der Preisgestaltung eine wichtige Rolle.

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Ulrike