Lohnt sich eine private Pflegezusatzversicherung?
Kommt es zu einem Pflegefall, dann übernimmt die gesetzliche Pflegeversicherung einen Teil der Kosten. In Deutschland ist Pflege teuer und nicht jeder hat das nötige Geld, um später im Alter auch gut gepflegt zu werden. Immer wenn es zu einem Pflegefall kommt, entsteht eine nicht unerhebliche finanzielle Lücke. Lohnt es sich demzufolge, eine private Pflegezusatzversicherung abzuschließen?
Keiner kann in die Zukunft sehen
Um die finanzielle Lücke auszufüllen, können die Pflegebedürftigen ihre Pflege entweder aus ihrem Einkommen im Alter, sprich der Rente bezahlen oder, wenn dieser Betrag zu gering ist, die Kinder zur Kasse bitten. Im Rahmen des sogenannten Elternunterhalts müssen die Kinder dann die Pflege von Mutter und Vater bezahlen,jedoch erst, wenn ihr jährliches Einkommen über einem Betrag von 100.000 Euro liegt. Wer kein Vermögen für die Pflege im Alter ausgeben will, aber auch die Angehörigen nicht belasten möchte, sollte rechtzeitig eine private Pflegezusatzversicherung abschließen. In vielen Fällen ist so etwas durchaus sinnvoll, denn der eigene Kostenanteil für die Pflege lässt sich kaum abschätzen. Da niemand in die Zukunft sehen kann, ist es besser, Vorsorge zu treffen, und zwar in Form einer privaten Pflegezusatzversicherung.
Wie teuer ist die Versicherung?
Eine private Pflegezusatzversicherung ist nicht immer kostengünstig. Es ist daher immer besser, zunächst einmal zu kalkulieren, ob man es sich in der aktuellen Lebenssituation generell leisten kann, in diese Versicherung einzuzahlen. Wie hoch der Beitrag für die private Pflegezusatzversicherung im Monat ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt: Je jünger der Versicherte ist, desto günstiger ist die Police. Eine ebenso wichtige Rolle spielt auch der Gesundheitszustand. Wer zwischen 30 und 35 Jahre alt ist, gesund ist und eine private Pflegeversicherung abschließt, zahlt im Monat selten mehr als 30 Euro. Beim Abschluss mit 50 Jahren hat sich Betrag schon verdoppelt. Alle, die noch älter sind, zahlen nach Ansicht von Versicherungsexperten entweder einen unverhältnismäßig hohen Betrag oder bekommen überhaupt keine Versicherung mehr.
Die Beiträge im Blick behalten
Wer eine private Pflegeversicherung abgeschlossen hat und meint, er könne sich danach entspannt zurücklehnen, irrt sich. Die Versicherten müssen immer einkalkulieren, dass die Beiträge für ihre Versicherung im Laufe der Zeit weiter ansteigen. Schon in der Vergangenheit haben viele der Anbieter die Versicherung zum Teil sehr deutlich angehoben. Dies liegt unter anderem auch daran, dass die Anzahl der Menschen, die eine solche Versicherung haben, sie im Alter auch in Anspruch nehmen. Bevor man eine solche Versicherung abschließt, sollte man genau überlegen, ob die Preissteigerungen mühelos mitgetragen werden können. Falls dies nicht der Fall ist und die Versicherung gekündigt werden muss, dann verlieren die Versicherten womöglich eine Menge Geld.
Fazit
Bevor es zum Abschluss einer privaten Pflegeversicherung kommt, ist es sehr wichtig, die Leistungen und die Preise der einzelnen Anbieter miteinander zu vergleichen. Wurde der passende Anbieter gefunden, dann müssen Fragen zur Gesundheit beantwortet werden. Diese Antworten sollten stets der Wahrheit entsprechen und auch vollständig sein. Kommt es zum Leistungsfall und die Versicherung erkennt, dass der Versicherte falsche Angaben gemacht hat, dann werden nicht nur die Zahlungen verweigert, auch der Vertrag wird direkt gekündigt. Hieraus ergibt sich, dass der Versicherte am Ende mit leeren Händen dasteht.
Bild: © Depositphotos.com / ginasanders
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