Studie: Jeder Dritte will von der PKV zurück in die GKV

Das Magazin “Stern” berichtet in seiner jüngsten Ausgabe unter Berufung auf eine Studie des AOK-Bundesverbands, dass fast jeder dritte, der in der privaten Krankenversicherung (PKV) versichert ist, gerne wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) wechseln möchte. AOK-Vorstand Jürgen Graalmann erklärt in einem Interview mit dem “Stern”, dass die AOK immer mehr Anfragen von wechselwilligen Privatversicherten erhält und man deshalb eine Befragung unter Privatversicherten durchgeführt habe. Graalmann zufolge haben in der Befragung 31% der Versicherten angegeben, dass sie zurück in die GKV wollen, deshalb solle man das heutige Gesundheitssystem überdenken.

Angesichts dieses Ergebnisses fordert Graalmann die Schaffung eines “integrierten Versicherungsmarktes”, der gleiche Regeln für PKV-Unternehmen und gesetzliche Krankenkassen bietet. Dazu gehört zum einen, dass Privatpatienten innerhalb einer festgesetzten Frist in die gesetzliche Krankenkassen zurückkehren und dabei ihre Altersrückstellungen mitnehmen dürfen. Letzteres ist Graalmann zufolge “verfassungsrechtlich möglich” und sogar geboten. Mit der Mitnahme der Altersrückstellungen, die dann nicht mehr als Gewinne bei den privaten Krankenversicherungen verbleiben, könnten die Mehrkosten gedeckt werden, die z.B. dadurch entstehen, dass – so eine weitere Forderung Graalmanns – auch die Arzthonorare für Privat- und Kassenpatienten angeglichen werden sollen.

Der Pressesprecher des Verbands der privaten Krankenversicherungen, Stefan Reker, hat sich inzwischen auch zu den Berichten über den zunehmenden Wechselwillen der PKV-Versicherten geäußert und erklärt, dass sich “das durchsichtige Manöver des AOK-Chefs” leicht zu durchschauen und seine Behauptungen leicht zu widerlegen seien. Reker verweist auf eine große Untersuchung der unabhängigen Ratingagentur Assekurata, bei der 4.405 Privatversicherte befragt wurden. Hier äußerten sich 96,2% als zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrer Versicherung und 90,1% würden sich erneut für diese entscheiden.