Risikolebensversicherung der Helvetia im Schnelltest
An dem Test von Risikolebensversicherungen, der im letzten Jahr von der Stiftung Warentest durchgeführt wurde, wollte die Helvetia nicht teilnehmen, doch nachdem sie ihren Tarif “Risiko+” als “attraktive Alternative” bewirbt, haben die Experten das Angebot genauer unter die Lupe genommen.
In einer Pressemitteilung beschreibt das Unternehmen Risiko+ als Angebot mit Besonderheiten und zusätzlichen Extras, doch laut der Stiftung Warentest stellt der Tarif nichts wirklich Besonderes dar. Tatsächlich liegt das Höchsteintrittsalter hier sogar nur bei 70 Jahren, während der branchenübliche Standard bei 75 Jahren liegt und einige Tarife sogar auch für Kunden bis 85 Jahre offenstehen. Auch der Versicherungsschutz für unverheiratete Paare ist nichts besonderes und die Stiftung Warentest weist in diesen Zusammenhang darauf hin, dass ein “Vertrag über verbundene Leben” für unverheiratete Paare steuerlich gesehen nicht sinnvoll ist. Da die Auszahlung stets versteuert werden muss, bietet sich den Experten zufolge hier eher der Abschluss von zwei Verträgen an.
Auch in anderen Merkmalen zeigt sich der Tarif Risiko+ branchenüblich wie z.B. darin, dass Nichtraucher weniger zahlen als Raucher, dass Übergewicht die Prämie erhöht und dass Akademiker einen geringeren Preis zahlen. Ebenfalls bei vielen Versicherern Standard ist, ebenso wie in dem überprüften Tarif, dass der Beitrag für Eltern niedriger ist als für kinderlose Versicherte und dass die Versicherten wählen können, wie die erwirtschafteten Überschüsse an sie ausgeschüttet werden sollen. Im vorliegenden Fall werden die Überschüsse wahlweise am Ende mit ausgezahlt oder aber direkt zur Senkung des Beitrags verwendet. Auch die Möglichkeit, die Versicherungssumme bei bestimmten Lebenssituationen (z.B. Heirat, Geburt eines Kindes) ohne Gesundheitsprüfung zu erhöhen, gibt es bei vielen Unternehmen.
Insgesamt bietet der Tarif Risiko+ also keine Neu- oder Besonderheiten, sondern orientiert sich weitgehend an den branchenüblichen Standards. Im Vergleich zu anderen Angeboten ist der Tarif auch nicht besonders günstig, so das Fazit der Stiftung Warentest.
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