EU bemängelt Informationen über Online-Kredite

Eine Untersuchung der EU-Kommission hat ergeben, dass die Verbraucher-Informationen bei Online-Krediten oft nur ungenügend sind. Von 26 bewerteten Kreditportalen in Deutschland fielen 22 wegen mangelnder oder irreführender Informationen durch.

Insgesamt wurden 500 Internetseiten von den nationalen Aufsichtsbehörden aller EU-Länder und der von Norwegen und Island überprüft – das Ergebnis ist besorgniserregend: Von den überprüften Portalen halten nur 30% die verbraucherrechtlichen Vorschriften ein. Demnach fehlten auf fast jeder zweiten überprüften Internetseite Angaben zum effektiven Jahreszins oder der Laufzeit in der Werbung für den Kredit. Bei über 40% waren keine Informationen über die Gesamtkosten zu finden, bei denen mögliche Gebühren berücksichtigt wurden. Rund 20% der Seiten im Fokus der Untersuchung machten sogar falsche oder irreführende Angaben zu den Kreditkosten, indem sie z.B. die Gebühr für eine obligatorische Versicherung nicht erwähnten.

Der für Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissar John Dalli kritisierte, dass missverständliche oder fehlende Angaben dazu führen, dass die Verbraucher in vielen Fällen nicht wissen, wie viel sie ein aufgenommener Kredit tatsächlich kostet. Da es sich bei einem Darlehen um ein komplexes Thema handelt, seien richtige und vollständige Informationen “ausnehmend wichtig”, so Dalli. Deshalb sollen die nationalen Aufsichtbehörden nun die Betreiber der bemängelten Internetseiten kontaktieren und von diesen eine Klarstellung verlangen bzw. diese auffordern, ihre Angaben zu korrigieren. Kommen die Unternehmen diesen Aufforderungen nicht nach, können ihnen – je nach nationalem Recht – Geldstrafen oder die Schließung der Internetseiten drohen. Die EU-Kommission erwartet die Ergebnisse dieser Gespräche bis zum Herbst diesen Jahres.