Ergo kündigt Entschädigung für Riester-Kunden an

Rund 14.000 Kunden der Ergo-Tochter Hamburg-Mannheimer, die 2005 einen Riester-Vertrag abgeschlossen haben, wurden zu hohe Abschluss- und Verwaltungskosten berechnet. Statt der auf der Antragsrückseite genannten 12,5% der Beiträge wurden 16,5% der Beiträge für Abschluss- und Verwaltungskosten einbehalten.

Nach eigenen Angaben zog die Ergo so zu Unrecht von ihren Kunden einen “einstelligen Millionenbetrag” ein, dieser Vorgang wird inzwischen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) untersucht. Johannes Löper, Vorstandsmitglied der Ergo Lebensversicherung AG, kündigte nun an, dass man unaufgefordert Neuberechnungen vornehmen wird.

Die Stiftung Warentest weist jedoch darauf hin, dass auch die Kosten in Höhe von 12,5% sehr hoch sind, andere Anbieter behalten nur 4-6% der Beiträge für Abschluss- und Verwaltungskosten ein. Die Verbraucherschützer räumen ein, dass Riester-Verträge im Jahr 2005 noch sehr intransparent waren. Bis Ende 2007 sei es üblich gewesen, dass die Riester-Kunden den Vertrag unterschrieben haben, bevor sie detaillierte Informationen über die Police erhielten. Erst das Versicherungsvertragsgesetz und die Informationspflichtenverordnung, die 2008 in Kraft getreten ist, sorgte dafür, dass die Kunden alle wichtigen Unterlagen inklusive der Versicherungsbedingungen und Informationen über anfallende Kosten vor dem Vertragsabschluss erhalten.

Wer 2005 bei der Hamburg-Mannheimer einen Riester-Vertrag abgeschlossen hat und bis Ende Juni nichts von der Ergo gehört hat, soll sich selbst an die Versicherung wenden und eine Erstattung der überhöhten Abschlusskosten verlangen, rät die Stiftung Warentest.