Nachhaltige Geldanlagen immer beliebter

Umfragen zufolge interessiert sich inzwischen jeder dritte Anleger für nachhaltige Geldanlagen. Experten führen das wachsende Interesse vor allem auf die Finanzkrise zurück, nach der Anleger das Verhalten der Banken kritischer beurteilen, erklärt Sielke Riedel von der Imug Beratungsgesellschaft. Ulrich Hoyer, Partner bei der Unternehmensberatung ZEB, bestätigt gegenüber dem “Hamburger Abendblatt” dass die Zielgruppe für die sogenannten Umweltbanken stark wächst – manche Anbieter konnten im letzten Jahr ihren Kundenstamm um 25% erhöhen. Hoyer erwartet bis 2020 etwa 12 Millionen Kunden bei den ethisch-sozial orientierten Banken.

Insgesamt gibt es vier große Umweltbanken in Deutschland: Die GLS Bank und die Ethikbank bieten das Angebot einer Vollbank an (Girkonto, nachhaltige Anlagen, Kapitalversicherungen, Baufinanzierung). Die UmweltBank und die Triodos Bank sind dagegen eher als Zweitbankverbindung zu empfehlen. Zwar sind die hier angebotenen Renditen nicht überdurchschnittlich hoch, aber laut “Hamburger Abendblatt” sind die Konditionen durchaus wettbewerbsfähig und vor allem sehr transparent. Wer hier sein Geld anlegt, ist in der Regel auch bereit, auf etwas Rendite zu verzichten, wenn er sicher sein kann, dass die Anlage ökologisch korrekt erfolgt.

Alle Öko-Banken erfüllen strenge Kriterien, die sie sich selbst gesetzt haben. So investieren sie z.B. keinesfalls in Unternehmen, die mit Waffen oder Gentechnik in der Landwirtschaft zu tun haben oder in Großkraftwerke.

Aufgrund der wachsenden Nachfrage bieten auch immer mehr herkömmliche Banken vermeintlich nachhaltige Produkte an. Da bei diesen aber nicht automatisch von einer entsprechenden Fachkompetenz ausgegangen werden kann, sollten Anleger diese Produkte genau ansehen und überprüfen, ob es sich hierbei tatsächlich um ein nachhaltiges Anlageprodukt handelt oder das Angebot nur mit einem grünen Stempel versehen wurde.