Finanzielle Verluste durch frühzeitige Rente auf Rekordniveau

Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat am Dienstag in Berlin bestätigt, dass hierzulande 48,7% der Frauen und 41,2% der Männer (Statistik: 2009) vorzeitig in Rente gehen und dabei hohe finanzielle Verluste in Kauf nehmen. Aktuell sind die Abschläge so hoch wie schon seit 2005 nicht mehr, nur 2003 waren die Abschläge noch höher. Die Gründe für den vorzeitigen Ruhestand sind unterschiedlich und reichen von dem Wunsch nach einem früheren arbeitsfreien Lebensabend bis hin zu schlechten Beschäftigungschancen älterer Menschen auf dem Arbeitsmarkt.

Obwohl das gesetzliche Rentenalter bei 65 Jahren liegt, sind die Deutschen 2009 im Durchschnitt mit 63,2 Jahren in Rente gegangen. Männer dürfen ab einem Alter von 63 Jahren Altersrente beziehen, dann aber auf 7,2% ihrer Rente verzichten. Sie gingen 2009 im Durchschnitt 32,78 Monate früher in Rente und bekamen dabei durchschnittlich 127,44 Euro weniger als wenn sie bis zum gesetzlichen Rentenbeginn gearbeitet hätten. Die Durchschnittsrente der Männer nach den Abzügen betrug 2009 im Mittel 1060,28 Euro.

Auffällig ist, dass immer mehr Frauen vorzeitig in Rente gehen. Ihnen ist gestattet, sich schon mit 60 Jahren zur Ruhe zu setzen, müssen dann aber Abschläge von rund 18% hinnehmen. Lag die Quote der Frauen, die vor dem gesetzlichen Rentenbeginn Rente erhalten, im Jahr 2000 noch bei 16,3%, betrug sie 2009 schon fast das Dreifache. Im Durchschnitt verzichteten die Frauen durch ihre vorzeitige Rente auf eine Summe von 105,35 Euro monatlich, obwohl sie dann insgesamt durchschnittlich nur 621,60 Euro Rente erhalten haben.