PKV mit höheren Leistungsausgaben als GKV

In einer aktuellen Studie des Bundeswirtschaftsministeriums, die von dem Berliner Forschungsinstitut Iges und dem ehemaligen Wirtschaftsweisen Bert Rürup durchgeführt wurde, wurde das System der privaten Krankenversicherung (PKV) unter die Lupe genommen. Es stellte sich heraus, dass der Schutz vor Beitragssteigerungen in der PKV nicht besser ist als in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

Demnach stiegen die Leistungsausgaben im Zeitraum von 1997 bis 2008 in der PKV um rund 50% stärker an als bei den gesetzlichen Krankenkassen. Zum Vergleich: Der Anstieg der Leistungsausgaben bei den gesetzlichen Kassen betrug im gleichen Zeitraum nur 31%. Auffällig sei, dass insbesondere im Wettbewerb um Neukunden mit günstigen Prämien geworben wird. Die PKV will vor allem junge und gesunde Versicherte an sich binden und dann später die Beiträge erhöhen, heißt es.

Ein Wechsel in die PKV ist seit 2009 attraktiver geworden, denn nun können die Versicherten zumindest einen Teil ihrer angesammelten Rückstellungen mitnehmen. Ein Wettbewerb um ältere Versicherte gibt es in der PKV offenbar nicht, ein Grund hierfür sind wohl die fehlenden Anreize. Denn anders als bei den Neukunden macht ein Wechsel der PKV für Ältere durch den teilweisen Verlust der Altersrückstellungen weniger Sinn. Experten beurteilen den Wettbewerb zwischen den Versicherern deshalb insgesamt als eingeschränkt.