Studie: Rehabilitation statt Pflege

Der Bundesverband Deutscher Privatkliniken (BDPK) stellte eine Studie der Universität Duisburg-Essen vor, die vom Lehrstuhl für Medizinmanagement durchgeführt wurde. Diese Studie sieht Zahlungen der Pflegeversicherung an die Krankenkassen vor, um die Vermeidung von Pflegebedürftigkeit für die Kassen attraktiver zu machen. Lehrstuhlinhaber Jürgen Wasem erklärte im Ärzteblatt, dass so die Lebensqualität von tausenden Menschen verbessert werden würde und zudem auch wertvolle finanzielle Ressourcen besser genutzt werden könnten.

Laut Ärzteblatt werden in Deutschland jedes Jahr ungefähr 700.000 Menschen pflegebedürftig. Für die Krankenkassen ist es in der Regel billiger, diese Patienten in stationäre Pflege zu geben, als für die Kosten einer Rehabilitation aufzukommen. Dabei könnte mit einer solchen Maßnahme die Pflegebedrüftigkeit um Monate oder sogar um Jahre hinausgezögert werden. BDPK-Präsidentin Katharina Nebel berichtet, dass 9 von 10 Patienten aus der geriatrischen Rehabilitation nach Hause gehen können.

In der Studie werden zwei Lösungsansätze für dieses Problem vorgestellt: Bei dem maßnahmenorientierten Ansatz bezahlt die Pflegeversicherung pflegevermeidende Reha-Maßnahmen und Case-Management mit. Bei dem ergebnisorientierten Ansatz werden die Krankenkassen, deren Versicherte weniger Pflege benötigen als zunächst statistisch erwartet, an den hierdurch erzielten Einsparungen der Pflegeversicherung beteiligt, erklärt das Ärzteblatt.