Erfolgloser Basistarif?

Die Politik hatte hohe Erwartungen an den Basistarif, den die privaten Krankenversicherungen seit Jahresbeginn anbieten müssen, doch wie es scheint, haben sich diese Erwartungen bei weitem nicht erfüllt. Laut “Tagesspiegel” ist die Nachfrage “bescheiden”, den Angaben des Verbands der privaten Krankenversicherung zufolge haben sich bis zum 1. Juli gerade einmal 9800 Versicherte für den Basistarif entschieden. Dass sich dieses geringe Interesse in nächster Zeit ändert, glauben die Versicherungen nicht.

Gesundheitsexpertin Dörte Elß von der Verbraucherzentrale Berlin wundert das geringe Interesse nicht, denn sie weiß, dass sich freiwillig niemand für den Basistarif entscheidet. Dieser kostet genauso viel wie der Höchstsatz der gesetzlichen Krankenversicherung und erhält auch genau die gleichen Leistungen wir dort. Mit den für die PKV typischen Extras wie Ein-Bett-Zimmer und Chefarztbehandlung hat dieser Tarif nichts zu tun.

Auf Anfrage des “Tagesspiegels” erklärte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums, dass der Basistarif für Menschen gedacht sei, “die unter besonders hohen Belastungen leiden”. Als Misserfolg bezeichnet man den Basistarif hier nicht.

Die Menschen, die sich bislang für den Basistarif entschieden haben, lassen sich in vier Gruppen einteilen: 1. Personen, die bislang nicht versichert waren, aber nun ihrer Versicherungspflicht nachgekommen sind, 2. ältere oder kranke Menschen mit einer bisherigen Versicherungsprämie von mindestens 600 Euro, 3. Beamte zur Aufstockung ihrer Beihilfe und 4. Hartz-IV-Empfänger.