Keine Steuer-Bagatellgrenze für Rentner

Medienberichten zufolge wird es bei den Kontrollen der Finanzämter ab Oktober keine Bagatellgrenze für Rentner geben. Eine Sprechering des Bundesfinanzministeriums erklärte, dass eine pauschale Bagatellgrenze, über die im Juni diskutiert worden war, allein aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht möglich sei. Stattdessen habe man sich mit den Ländern auf ein spezielles Verfahren “mit Augenmaß” geeinigt, mit dem die Mitteilungen über Rentenbezüge ausgewertet werden sollen, heißt es in der “Zeit”. In einem Bericht des “Tagesspiegel” forderte der Sozialverband VdK die Finanzverwaltung auf, Rentner nicht zu kriminalisieren. Gleichzeitig warnte die Deutsche Steuergewerkschaft davor, die Finanzämter zu überfordern.

Mit Ausnahme von Durchschnittsrenten, die steuerfrei sind, müssen Rentner seit 2005 grundsätzlich mindestens 50% ihrer Alterseinkünfte versteuern. Wenn sie neben ihrer gesetzlichen Rente noch zusätzliche Einkünfte haben, können auch Durchschnittsrentner unter die Steuerpflicht fallen und eine entsprechende Steuererklärung einreichen. Wer dies nicht oder nicht vollständig tut, muss damit rechnen, dass Nachzahlungen gefordert werden.

Wie viele Rentner von den Steuer-Nachzahlungen betroffen sind, ist laut “Zeit” nicht bekannt, es könnten jedoch bis zu 5 Millionen Rentner sein, so Schätzungen.