Deutschland Steuer-Spitzenreiter in der OECD

Laut einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist die Steuer- und Abgabenlast auf Einkommen bei Durchschnitts- und Geringverdienern so hoch wie kaum einem anderen Industrieland. Im Vergleich der 30 OECD-Länder belegt Deutschland in dieser Hinsicht eine Spitzenposition. Nur in Belgien und Ungarn sind die Abgaben noch höher.

Den Angaben zufolge bleibt einem alleinstehenden Durchschnittsverdiener nach Abzug aller Steuern und Abgaben nur noch rund 48% seines Einkommens, einem alleinstehenden Geringverdiener noch 52,7%. Die Steuer- und Abgabenlast wird aus der Einkommensteuer plus Sozialabgaben und abzüglich Kindergeld berechnet. Auch die steuerliche Absetzbarkeit von Beiträgen wird berücksichtigt.

Insgesamt ist die Steuer- und Abgabenlast in den letzten Jahren zwar leicht gesunken, doch bei Gutverdienern liegt sie derzeit deutlich unter der vergangener Jahre. Kaum ein anderes Industrieland belaste die Einkommen von Gering- und Durchschnittsverdienern und begünstige die Einkommen ab einer bestimmten Höhe wie Deutschland. Seit längerem fordert die OECD, dass Gering- und Durchschnittsverdiener mehr entlastet werden sollen.