PKV: Vertrieb hauptsächlich über Ausschließ­lich­keits­or­ga­ni­sa­tionen

Der Großteil der Neugeschäfte wird bei den Privaten Krankenversicherungen immer noch über Ausschließlichkeitsorganisationen abgeschlossen, wie eine Umfrage der Versicherungsberatung Tillinghast von Towers Perrin zeigt. Rund 50% werden über diesen Vertriebsweg erzielt, das ist zwar immer noch der Löwenanteil, aber im Vergleich zum Vorjahr (57%) deutlich weniger.

Aufgeholt haben dagegen Abschlüsse durch unabhängige Vermittler, die im Vorjahr 31% und jetzt 34% betragen. Damit machen sie in etwa den gleichen Anteil wie im Bereich der Lebensversicherungen aus. Towers Perrin-Managing Director Heijo Hauser erklärt den zunehmenden Bedarf nach unabhängiger Beratung (vor allem bei der Krankenvollversicherung) mit der steigenden Vielzahl und Komplexität der Krankenversicherungstarife.

Von eher geringer Bedeutung für das Neugeschäft der Privaten Krankenversicherer ist wie schon im Vorjahr der Bankvertrieb (3%) und der Direktvertrieb. Das Kerngeschäft der Bank ist mit den Produkten der Krankenversicherung, die eine intensive Beratung beinhalten, nur schwer zu vereinbaren, hier bieten sich eher Produkte aus dem Bereich der Lebensversicherungen an. Über den Direktvertrieb lassen sich ebenfalls am ehesten wenig komplexe Produkte mit niedrigen Beiträgen vermitteln wie z.B. Zusatztarife, allerdings unterscheiden sich die verschiedenen Anbieter deutlich in der Nutzung dieses Vertriebsweges.

Zusatzversicherungen werden auch durch Kooperationen mit den gesetzlichen Krankenversicherungen erzielt. Die meisten der gesetzlichen Kassen kooperieren mit den Privaten Krankenversicherern und bieten ihren Mitgliedern über diese Kooperation günstige Konditionen an. Über diesen Vertriebsweg werden etwa 6% der Zusatzversicherungen abgeschlossen, im Vorjahr waren es etwa 4%.