Einheitlicher Beitragssatz in der Krankenversicherung voraussichtlich 15,5%

Der so genannte Schätzerkreis hat sich mehrheitlich für einen einheitlichen Beitragssatz in der Krankenversicherung von 15,5% ab dem kommenden Jahr ausgesprochen. Für die Versicherten bedeutet dies, dass die Krankenversicherungen in neun von zehn Fällen teurer werden. Das geht aus den Zahlen des Instituts für Gesundheitsökonomik in München hervor, nach denen insgesamt 45 Millionen Kassenpatienten einen höheren Beitrag zahlen müssten. Wer derzeit günstige Beiträge zahlt, kann durch den einheitlichen Beitragssatz im Extremfall auf eine Mehrbelastung von bis zu 712 Euro pro Jahr kommen. Grundsätzlich fallen die Belastungen bei den großen Kassen jedoch geringer aus, wie Beispielrechnungen ergeben haben.

Die Vertreter der Krankenkassen forderten einen Beitragssatz von 15,8%, doch das Expertengremium, das aus Fachleuten des Bundesversicherungsamtes, des Bundesgesundheitsministeriums und der Krankenkassen besteht, konnte sich auch nach viertägiger Sitzung nicht einstimmig einigen. Es wird jedoch erwartet, dass die Bundesregierung, die den Beitragssatz festlegt, dem Mehrheitsvotum von 15,5% folgen wird.

Der Gesundheitsfonds, mit dem ab 2009 das System der Krankenversicherung umgebaut werden soll, wird durch diesen einheitlichen Beitragssatz finanziert. Der Fonds selbst funktioniert wie ein gemeinsames Konto aller Kassen, auf das sämtliche Beitragseinnahmen einfließen. Verwaltet wird der Fonds von dem Bundesversicherungsamt, welches das Geld an die Kassen verteilt und zwar in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand der Versicherten.