Bonitätsprüfung bei der Kfz-Versicherung

Nicht nur Kreditinstitute sondern auch immer mehr Autoversicherer überprüfen zunehmend die Bonität ihrer Kunden, bevor sie ihnen eine Bestätigung der Versicherung – z.B. für die An- oder Ummeldung ihres Fahrzeugs -aushändigen. Verbraucherschützer raten dazu, diese Überprüfung der Zahlungsfähigkeit nicht ohne weiteres zu akzeptieren, denn bei einem schlechten Ergebnis kann die Versicherung teuer werden.

Eckhard Benner, der verbraucherpolitische Sprecher der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart, erklärt, dass eine Prüfung der Kreditwürdigkeit im Falle einer Kreditvergabe durchaus akzeptabel sei, aber nicht, dass auch in anderen Branchen solche Prüfungen vorgenommen und von dem Ergebnis die angebotenen Tarife abhängig gemacht werden. Im Falle der Kfz-Versicherung besteht zudem noch nicht einmal ein Ausfallrisiko, denn früher oder später fällt der Versicherungsschutz weg, wenn die Beiträge nicht gezahlt werden. Benner rät Verbrauchern, Angebote von den Versicherungen einzuholen, die auf eine Bonitätsprüfung verzichten und plädiert zudem für eine gesetzliche Beschränkung solcher Prüfungen. Den Unternehmen sollten strenge Informationspflichten auferlegt werden, so dass die Kunden nachvollziehen können, welche ihrer Daten in die Prüfung einfließen.

Nach Ansicht von ADAC-Sprecher Jochen Oesterle dürfen Unternehmen sowieso nur dann die Höhe der Versicherungsprämien von dem Ergebnis der Bonitätsprüfung abhängig machen, wenn dies eindeutig in den Versicherungsbedingungen festgehalten ist, alles andere sei rechtswidrig. Stoßen Verbraucher auf ein solches Angebot, können sie Beschwerde bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einreichen. Laut Stiftung Warentest bestehen vor allem günstige Internetversicherer oftmals auf den Bonitätscheck.