Direktversicherung noch relativ selten genutzt

Viele Deutsche nutzen Online-Banking und nehmen damit vor allem Überweisungen vor. Doch nicht nur Bankgeschäfte, sondern auch Versicherungen können über das Internet abgewickelt werden. So können sie online abgeschlossen und verwaltet, also z.B. Änderungen am Vertrag oder den Daten vorgenommen werden. Obwohl die Policen dieser so genannten Direktanbieter bei oftmals gleicher oder sogar besserer Leistung häufig günstiger sind als die von klassischen Versicherungen, wird diese Möglichkeit nur wenig genutzt.

Dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zufolge sind weniger als 5% des gesamten Prämienaufkommens auf Online-Abschlüsse zurückzuführen, allerdings konnte der Verband keine Auskunft über die Nutzung und Bekanntheit der Online-Möglichkeiten geben. Laut einer repräsentativen Studie der GfK, die im Auftrag des Direktversicherers Zurich Connect durchgeführt wurde, wickeln nur 10% der Deutschen ihre Finanzen und Versicherungen über das Internet ab, während 90% ihre Überweisungen per Online-Banking tätigen. Versicherungsabschlüsse und ihre Verwaltung werden nur von 20% online getätigt.

Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten erklärt diese Differenz damit, dass sich Online-Banking und die Online-Nutzung von Versicherungen stark unterscheiden: Während der Kostenvorteil bei Online-Banking eindeutig sei, läge er bei Versicherungsabschlüssen oder der Verwaltung der Policen nicht so klar auf der Hand. Zudem sei der Abschluss einer Versicherung online schwieriger, weil die Versicherungsbedingungen für den Verbraucher häufig unklar seien. Wer sich hier zu unsicher ist, geht lieber zu seinem lange bekannten Versicherungsberater und meldet einen Schadenfall telefonisch. Rudnik erklärt, dass online auch nicht alles zu erledigen ist, so bieten nicht alle Direktversicherer die Möglichkeit schnell online die Versicherungssumme bei der Hausratversicherung zu erhöhen oder die Bezugsberechtigung für die Lebensversicherung zu ändern.