Stehen die Bäume im Garten noch fest? Kontrollen helfen, viel Geld zu sparen

Die Zeit der ersten Herbststürme ist nicht mehr fern. Kommt der Sturm dann, hoffen viele Baumbesitzer, dass ihre Bäume im Garten standhalten. Aber mit der Hoffnung allein ist es leider nicht getan, Kontrollen sind deutlich besser. Mit dem bloßen Auge lässt sich nicht erkennen, wie standfest ein Baum ist und Laien können nicht abschätzen, ob der Baum eine Gefahr darstellt oder nicht.

Das Aussehen kann täuschen

Wenn ein Baum von außen noch vital und kräftig aussieht, innen kann es ganz anders aussehen. So kann sich ein Pilz in den Wurzeln oder im Stamm einnisten, der die Struktur des Holzes nach und nach aufweicht. Kommt dann ein etwas kräftigerer Wind oder sogar ein Sturm, kippt ein solch kranker Baum wie ein Streichholz um. Experten raten den Besitzern eines Gartens daher, die Bäume in regelmäßigen Abständen kontrollieren zu lassen. Wie oft genau eine Prüfung der Bäume ansteht, das ist von vielen unterschiedlichen Kriterien abhängig. Eine wichtige Rolle spielt beispielsweise das Alter, auch eine mögliche Krankheit ist von Bedeutung. Das gilt ebenfalls, wenn ein Baum eine bestimmte Größe erreicht, auch in diesem Fall kann von ihm eine Gefahr ausgehen. Bei jungen Bäumen gilt: Nach zehn bis 15 Jahren ist die erste Kontrolle fällig.

Der Sicherheitspflicht nachkommen

Ist ein Baum gesund, reicht eine Kontrolle alle paar Jahre. Bei einer Eiche, die hundert oder mehr Jahre alt ist, sind zwei Kontrollen im Jahr nötig. Dabei sollte der Baum einmal belaubt und einmal entlaubt sein. Kommt ein Gartenbesitzer seiner sogenannten Sicherheitspflicht nicht nach und der Baum beschädigt Menschen oder Häuser, dann muss der Besitzer dafür haften. In einem solchen Fall spielt es keine Rolle, ob der Baum bei einem Sturm oder aus einer anderen Ursache umgekippt. Der Baumbesitzer muss belegen, dass er seiner Pflicht nachgekommen ist. In welcher Form das passiert, steht leider nicht fest. Einfach haben es die Gartenbesitzer, die anhand von Belegen nachweisen können, dass es für ihre Bäume eine regelmäßige Kontrolle gibt.

Welche Versicherung muss zahlen?

Lässt der Gartenbesitzer einen Baum nicht fällen, obwohl er weiß, dass dieser Baum morsch ist, dann kommt seine Haftpflichtversicherung im Schadensfall dafür auf. Hat sich der Gartenbesitzer jedoch um den Zustand seiner Bäume gekümmert und kommt es während eines Sturms zu einem Schaden am Nachbarhaus, dann muss die Wohngebäudeversicherung des Nachbarn für die Schäden aufkommen. Aber auch hier gilt: Der Gartenbesitzer muss belegen können, dass er sich um seine Bäume gekümmert hat. Kann er das nicht, ist wieder seine Haftpflichtversicherung zuständig.

Fazit

Hat sich der Sturm verzogen, ist es immer eine gute Idee, in den Garten zu gehen und die Standfestigkeit der Bäume zu überprüfen. Der Gartenbesitzer sollte nachschauen, ob es beschädigte oder abgerissene Äste gibt. Selbst wenn alles auf den ersten Blick alles gut aussieht, beschädigte Äste können auch erst nach Wochen oder Monaten herunterfallen und das Nachbarhaus beschädigen. Wer sich nicht ganz sicher ist, ob mit den Bäumen im Garten alles in Ordnung ist, der sollte mit einem Fachmann sprechen. Zuständig sind Förster, auch ein erfahrener Gärtner kann den Zustand von Bäumen beurteilen.

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Ulrike