Viele Deutsche erben wenig, nur wenige erben viel

Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) werden die Deutschen bis 2020 voraussichtlich Vermögensbestände von 2,6 Billionen Euro erben. Das entspricht mehr als einem Viertel des gesamten Vermögens der deutschen Privathaushalte. Im Durchschnitt beträgt eine Erbschaft in den nächsten zehn Jahren 305.000 Euro, das sind pro Erben durchschnittlich 153.000 Euro.

Die tatsächliche Verteilung ist jedoch sehr ungleich, denn nur wenige Erben erhalten große Summen, während die meisten Erben nur wenig erben. So beträgt die Erbsumme in 28% der Fälle weniger als 25.000 Euro und in 9% der Fälle wird überhaupt kein Vermögen vererbt. Ein Drittel vererbt seinen Kindern ein Vermögen von 25.000 bis 150.000 Euro und ein bei einem weiteren Drittel ist die Vermögenssumme noch höher.

Im Vergleich zwischen West- und Ostdeutschland zeigt sich, dass der Osten beim vererbten Geldvermögen schlechter abschneidet als der Westen. Noch größer sind die Ost-West-Unterschiede bei Erbschaften, bei denen es um Immobilien geht. Nur in 39% der Erbfälle im Osten werden auch Immobilien vererbt, im Westen ist dies bei 54% der Fall. Hinzu kommt, dass die im Westen vererbten Immobilien in der Regel deutlich wertvoller sind als die im Osten.

Laut DIA gibt es momentan “die vermögendste Erbengeneration, die Deutschland je gesehen hat”, das Erbvermögen wird in den nächsten Jahren jedoch vermutlich nicht mehr so stark ansteigen. Dies liegt vor allem an drei Gründen: Zum einen verbrauchen Rentner aufgrund der steigenden Lebenserwartung mehr von ihrem eigenen Vermögen, zum anderen müssen die Menschen mehr in die eigene Altersvorsorge investieren und haben somit weniger Vermögen zum Vererben. Schließlich sind die Wachstumsraten in Deutschland nicht mehr so hoch wie früher.