Opfer des G20-Gipfels warten weiter auf Entschädigung

Die Bundeskanzlerin wollte den G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg zu einem glanzvollen Ereignis machen, aber alles, was von diesem Gipfel in der Hansestadt in Erinnerung bleibt, das sind die massiven Krawalle, die die Stadt in Atem hielten. Die Opfer der Plünderungen und Brandstiftungen hofften auf eine schnelle , aber so wie es jetzt aussieht, werden die Geschädigten noch eine Weile auf ihre Entschädigung warten müssen.

Die Anträge müssen eingereicht werden

Der hatte 40 Millionen Euro als Entschädigungssumme für die Opfer des G20-Gipfels bereitgestellt, aber erst 32.000 Euro sind auch tatsächlich ausgezahlt worden. Zwar gehen jeden Tag Anträge ein, aber viele Geschädigte müssen noch warten, bis ihre die endgültige Höhe des Schadens festgestellt hat. Besonders wenn es um große Schadenssummen geht, arbeiten die sehr langsam, es werden Gutachter bestellt und die Prüfung zieht sich auf diese Weise in die änge. Bei der Hamburger Investitions- und Förderbank sind bis heute insgesamt 242 Anträge auf Entschädigung eingegangen, 82 davon wurden bewilligt, 20 aber abgelehnt.

Autos waren besonders betroffen

Bei der Mehrzahl der Schäden handelt es sich um Autos. 127 Anträge wurden aufgrund von komplett oder teilweise zerstörten PKWs eingereicht. Es gab 83 beschädigte Gebäude und 47 sonstige Schäden, wie zum Beispiel Fahrräder oder persönliche Gegenstände, die sich in den Autos befanden. Die Stadt Hamburg und die Bundesregierung haben zusammen einen sogenannten Härtefallfonds in Höhe von 40 Millionen Euro aufgesetzt, der für die Fälle gedacht ist, für die es keinen gibt. Außerdem soll der Fonds in Vorleistung gehen, wenn sich die verzögern, was bei der Mehrzahl der Geschädigten offenbar der Fall ist.

Was sagen die Versicherungen?

Nach Auskunft des Branchenverbands GDV liegt die Höhe der Schäden bei maximal zwölf Millionen Euro, den größten Anteil müssen die Hamburger Feuerkasse sowie die Provinzial Nord Brandkasse übernehmen. Bei 50 bis 60 Schäden, die versichert sind, handelt es sich um Gebäudeschäden und rund 40 davon muss die Hamburger Feuerkasse übernehmen. Die Opposition im Senat der Hansestadt sieht sowohl Olaf Scholz, Hamburgs Ersten Bürgermeister als auch die Bundeskanzlerin in der Pflicht, die Opfer der Krawalle schnell und unbürokratisch zu entschädigen. Auch die Haltung der Versicherungen wird kritisiert, denn sie reagieren zu langsam und verschwenden keinen Gedanken daran, dass die Geschädigten in Vorleistung gehen müssen, wenn sie sich ein neues kaufen.

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Ulrike