PKV: Steht die Private Krankenversicherung vor dem Aus?

Über das Für und Wider der Privaten Krankenversicherungen (PKV) wird schon seit einiger Zeit diskutiert und die Einschätzungen sind sehr unterschiedlich. Teilweise dramatische Beitragssteigerungen haben dieser Diskussion nun neue Nahrung gegeben.

Vom Bundesverband der Verbraucherzentralen wurde vor kurzem 144 Beschwerden stichprobenartig untersucht. Es stellte sich dabei heraus, dass die Mitgliedschaft in einer Privaten Krankenversicherung insbesondere für ältere Mitglieder schon fast nicht mehr bezahlbar ist. Die Versicherungsprämien stiegen demnach um durchschnittlich 23,9 Prozent. Lediglich 3 der 144 Beschwerden wurden nicht wegen Beitragserhöhungen eingereicht.

Kritisiert werden die Privaten Krankenversicherungen in diesem Zusammenhang insbesondere in zwei Punkten. Zum einen fehlt den Experten die Flexibilität, wenn es darum geht einen Tarifwechsel vorzunehmen. Dieser ist häufig nur zu unattraktiven Konditionen möglich.

Zum Zweiten wird kritisiert, dass junge Menschen teilweise systematisch mit günstigen Tarifen angelockt werden, die dann relativ schnell teurer werden. Mittlerweile haben sich auch Politiker unterschiedlicher Parteien mit dem Thema befasst. Hier werden Forderungen nach mehr Wettbewerb und nach einer Konzentration auf das Kerngeschäft der PKV laut.

Während auf der einen Seite die Beitragssteigerungen kritisiert werden, spricht der Verband der Privaten Krankenkassen von Einzelfällen und fordert einen seriösen Umgang mit diesem Thema. Andere Experten sehen das System der Privaten Krankenversicherungen insgesamt gefährdet. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.