Versicherungen verlangen HIV-Test von Homosexuellen

Medienberichten zufolge fordern mehrere Anbieter von Lebensversicherungen von interessierten homosexuellen Kunden einen aktuellen HIV-Test. Unter den betroffenen Versicherungen sollen auch die Cosmos und die R+V Versicherung sein. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins “Focus” sollen die Versicherungsunternehmen anhand der Beszugsberechtigten eine Art “Risikoauslese” vornehmen und daraus rückschließen, ob der Antragsteller homosexuell ist. Mit anderen Worten: Männliche Klienten, die einen Mann als Bezugsberechtigten im Todesfall angegeben haben, werden zum HIV-Test gebeten.

Die Versicherungen argumentieren dem Bericht zufolge, dass eine solche Auswahl notwendig sei, da “leider immer noch mehr Homosexuelle” mit HIV infiziert sind als heterosexuelle Menschen. Zu einer solchen Risikogruppe zu gehören erhöhe dementsprechend auch “das Todesfallrisiko”.

Juristin Sabine Lautenschäger von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hält eine solche Auswahl für diskriminierend. Lautenschläger zufolge sei es zwar durchaus üblich, bei Verträgen mit höheren Versicheurngssummen nach einem HIV-Test zu fragen, doch wenn der HIV-Test von den sexuellen Neigungen des Antragstellers abhängig gemacht wird, dann sei dies “rechtsmissbräuchlich”.