Für wen lohnt sich eine Fahrradversicherung?

Jedes Jahr kaufen sich rund vier Millionen Deutsche ein neues Fahrrad und jedes Jahr werden 500.000 dieser Räder gestohlen. Die Dunkelziffer dürfte noch um einiges höher sein, denn nicht jeder meldet den Diebstahl seines Fahrrads der Polizei. Alleine in der Fahrradmetropole Münster kommen 1828 Fahrraddiebstähle auf 100.000 Einwohner, in Oldenburg sind es 1521 und in Lübeck immerhin noch 1116. Vor allem wenn es um teure E-Bikes geht, ist das Schaden groß. Daher lohnt es sich, über eine nachzudenken.

Die Liebe der Deutschen zum Fahrrad

Die Deutschen haben das Radfahren für sich entdeckt und sind bereit, für ein Fahrrad richtig viel Geld auszugeben. Durchschnittlich kostet ein Rad 500,- Euro, aber viele sind bereit, deutlich mehr zu zahlen. Räder von bekannten Herstellern sind ebenso wie die anspruchsvollen E-Bikes im vierstelligen Bereich zu finden. So manches Rennrad oder Mountainbike kann es beim Preis sogar mit einem gebrauchten Mittelklassewagen aufnehmen. Nur wenn es um die Versicherung geht, dann stehen die Zweiräder etwas im Schatten. An den Angeboten der Versicherer kann es nicht liegen, denn diese sind vielseitig. Sie versichern das Rad sowohl zu Hause wie auch in den Ferien vor Schäden sowie vor Diebstahl. Trotzdem entscheiden sich viele Radfahrer gegen eine spezielle Fahrradversicherung, sondern sichern ihr Rad durch die Hausrat- oder die Reiseversicherung ab.

Lohnt sich eine Spezialversicherung?

Alle, die ihr Rad gerne und viel mit in die Ferien nehmen, sollten über eine Fahrradversicherung nachdenken. Die normale Reiseversicherung schützt das Rad nur dann, wenn es um Ausland gestohlen oder beschädigt wird, von einer Reparatur des Rads oder den Mietgebühren für ein Ersatzrad ist hier keine Rede. Wer eine spezielle Fahrrad-Reiseversicherung hat, der kann sich entspannt zurücklehnen, denn diese Versicherung bietet alle Extras. Dabei ist die Reiseversicherungfür das Fahrrad günstig und schon ab einem Euro pro Tag zu haben. Für den Fahrradurlaub mit der ganzen Familie oder mit Freunden gibt es eine besondere Gruppenversicherung, bei der sich die Kosten-Nutzen-Rechnung auf jeden Fall lohnt.

Reicht die Hausratversicherung aus?

Die meisten Fahrraddiebstähle sind Sache der Hausratversicherung, aber nicht selten erleben Fahrradbesitzer bei einer Schadensmeldung eine böse Überraschung. Zwar ist es immer noch möglich, einen Fahrraddiebstahl der Hausratversicherung zu melden, die Versicherungen knüpfen eine Regulierung des Schadens jedoch an sehr strenge Bedingungen. Ist das Fahrrad in der Hausratversicherung enthalten, dann gelten folgende Regeln:

  • Das Rad muss im eigenen Kellerraum abgeschlossen abgestellt sein.
  • Die Versicherung zahlt nicht, wenn das Rad in einem Gemeinschaftsraum im Keller steht.
  • Bei vielen Anbietern werden Fahrräder nur bis zu maximal fünf Prozent der Versicherungssumme berücksichtigt.
  • Räder, die auf der Straße gestohlen werden, ersetzt die Hausratversicherung nicht.

Vor allem der Passus, dass nur Räder bis maximal fünf Prozent der Versicherungssumme eine Berücksichtigung finden, ist für die Besitzer von teuren Rädern kein Thema. Bei günstigen Fahrrädern ist das vielleicht noch hinnehmbar, aber alle Räder ab einen Kaufpreis von 2000 Euro sollten eine spezielle Fahrradversicherung haben. Immerhin versichert die Hausratversicherung das Rad auch dann, wenn das Fahrrad in der Wohnung steht und dort Dieben in die Hände fällt.

Die Diebe haben gut lachen

Bei der Polizei zählt der Diebstahl eines Fahrrads zur sogenannten Kleinkriminalität. Die Kriminellen wissen das und sie nutzen es aus. Mittlerweile gibt es gut organisierte Banden, die international operieren und mit gestohlenen Rädern ein Vermögen verdienen. Die meisten gestohlenen Räder tauchen nie wieder auf, denn die Aufklärungsrate der Polizei liegt nur zwischen vier und neun Prozent. Der durchschnittliche Schaden hingegen liegt bei 500,- Euro. Vor allem bei teuren E-Bikes ist es daher ratsam, eine Fahrradversicherung abzuschließen.

Wie teuer ist eine Fahrradversicherung?

Wie teuer eine Fahrradversicherung ist, das hängt zum einen vom Wert des Rades und zum anderen vom Wohnort ab. Alle, die einer Stadt leben, wo viele Räder gestohlen werden, wie beispielsweise ein Münster, müssen für ihre Fahrradversicherung tiefer in die Tasche greifen. Günstig ist die Versicherung in Regionen, wo Fahrräder auch bei Nacht sicher auf der Straße stehen können. In der Regel kostet eine Fahrradversicherung jedoch zwischen 30,- und 200,- Euro im Jahr, je nach Kaufpreis des Rades.

Fazit

Teure Räder sollten entsprechend versichert und auch codiert sein. Die Codierung drückt zum einen die Versicherungsprämie und sie macht das Rad für Diebe wenig attraktiv. Räder, die eine persönliche Gravur haben, lassen sich schwerer verkaufen.

Bild: @ depositphotos.com / BrianAJackson

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