SIGNAL IDUNA kündigt Riester-Verträge

Das private Bankhaus Donner & Reuschel, eine Tochtergesellschaft der , kündigt die von mehreren hundert Kunden. Angeblich sind IT-Probleme die Ursache für die , aber dieser gilt nur als vorgeschoben. Der Markt und auch die Politik sind in Alarmbereitschaft. Das Vorgehen der wirft die Frage auf, wie sicher die vom Staat bezuschusste ist. Riester-Produkte dürfen normalerweise nur unter sehr strengen Bedingungen gekündigt werden.

Kündigung gilt nicht für alle Kunden

Das Bankhaus hat sich auf vermögende Kunden spezialisiert. Wie die Zeitschrift „Capital“ berichtet, hat die Bank in den letzten Monaten 130 Kunden angeschrieben und sie dazu aufgefordert, in eine andere Versicherung der zu wechseln. Alle Kunden, die sich nicht bereit erklärten, bekamen die Kündigung. Die alten Verträge kann die Versicherung nicht weiterführen, da die SIGNAL IDUNA die IT umstellt. In der Folge ist es zu einer „Störung der Geschäftsgrundlage“ gekommen. Nur 16 Kunden haben sich geweigert, den neuen Vertrag anzunehmen, alle anderen waren einverstanden.

Es kann Nachahmer geben

Der Marktwächter Finanzen ist alarmiert. Sollte das Bankhaus damit durchkommen, dann können auch andere Anbieter von Riester-Verträgen auf die Idee kommen, das Vorgehen für sich zu nutzen. Sie könnten sich auf das IT-System berufen, um Kunden loszuwerden. In Zeiten extrem niedriger Zinsen haben immer mehr Riester-Anbieter große Probleme, die versprochenen Garantien für die private Altersvorsorge zu erwirtschaften. Dazu kommt die sinkende Attraktivität der Riester-Produkte, die für weniger Nachfrage sorgt. Viele haben sich deshalb komplett aus diesem Geschäftszweig zurückgezogen.

Dubiose Kündigungen

Das Bankhaus aus Hamburg muss sich den Verdacht gefallen lassen, unliebsame Kunden vor die Tür zu setzen. Mitglieder des Bundestages sprechen bereits von „dubiosen Kündigungen“. Das - und auch das Arbeitsministerium haben eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie darauf hinweisen, dass eine außerordentliche Kündigung alleine nicht ausreicht, um sich dann auf IT-Probleme zu berufen. Das sich das Bankhaus Donner & Reuschel gerne um seine vermögenden Kunden kümmert, ist kein Geheimnis. In Zukunft möchte sich die Bank nur auf die Kunden konzentrieren, die ein Vermögen von mehr als 250.000 Euro haben.

Es klingt nach einer Zweiklassengesellschaft, bei der reiche Kunden gefördert und die weniger vermögenden Kunden keine Chancen mehr haben. Hier ist die Politik gefordert, diesem System ein Ende ein zu machen, bevor sich Nachahmer finden.

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Ulrike