Der Klimawandel treibt Obstbauern und Winzer zu den Versicherungen
Die Winzer und Obstbauern in Deutschland mussten in den letzten zwei Jahren einiges mitmachen. Das Jahr 2015 war viel zu trocken, das Jahr 2016 zu nass und 2017 kam der späte Frost. Immer mehr Obstbauern und auch Winzer wollen sich deshalb jetzt versichern, aber das, was sie sich vorstellen, ist aus Sicht der Versicherungen leider nicht immer möglich.
Schäden durch den Frost
Ende April ist normalerweise der Frühling da, aber in diesem Jahr zeigte das Thermometer Ende April acht Grad Minus. Für die Apfelbäume, die in voller Blüte standen, die Kirschbäume, die schon erste kleine Früchte hatten und die fleißig sprießenden Weinreben war das eine Katastrophe. Die Blüten und Triebe fielen ab und die Obstbauern verloren einen großen Teil ihrer Ernte. Was für die Landwirte aber besonders schlimm ist: Die Obstbäume waren gegen den späten Frost nicht versichert. Der Grund ist einfach, denn in Deutschland gibt es keine Möglichkeit, im Obstanbau eine Versicherung gehen Spätfröste abzuschließen (ausgenommen sind nur Erdbeeren), da die Prämien, die für diese Versicherung bezahlt werden müssten, betriebswirtschaftlich nicht zu stemmen sind.
Winzer können sich versichern
Anders sieht es bei den Winzern aus, denn sie können ihre Weinberge seit einigen Jahren gegen den Frost versichern, aber hier ist die Bereitschaft zur Versicherung sehr gering. Bei den großen Betrieben haben rund 80 % eine Versicherung gegen Hagelschäden, aber nur ein Bruchteil hat sich auch gegen den Frost abgesichert. Das mag daran liegen, dass Hagel die komplette Existenz bedrohen kann, da er die Lese zerstört. Das macht den Winzern Angst, wenn es allerdings spät zu starkem Frost kommt, dann nehmen sie dieses Risiko in Kauf.
In diesem Jahr ist alles anders
In diesem Jahr ist alles etwas anders, denn der Frost kam so massiv, dass nicht nur die Rebstöcke in den Tallagen, sondern auch die in den Höhen beschädigt wurden. Es gab praktisch in allen Weinanbaugebieten mehr oder weniger starke Schäden. Ein Weingut verlor 90 % seiner Lese, ein anderes vielleicht nur 30 %. Betroffen waren besonders die kleineren Weingüter, denn hier kann ein Schaden von 100.000 Euro die Existenz kosten. Jetzt ist die Nachfrage nach Versicherungen enorm groß und die Versicherer können über mangelnde Arbeit nicht klagen. Die Winzer haben Angst vor dem Klimawandel, denn es wird immer früher sehr warm, die Pflanzen treiben früher aus und sind dann von den Frösten im April besonders betroffen.
Bild: © Depositphotos.com / Xalanx
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