Bei Berufsunfähigkeitsversicherungen besteht Handlungsbedarf
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den Versicherungen, die wichtig sind, aber diejenigen, die eine BU-Versicherung abschließen möchten, scheitern in der Regel schon an den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Laut einer aktuellen Umfrage kritisieren über 80 % der Befragten, dass sie die Verträge nicht verstehen und dass es an Transparenz mangelt. Ähnlich schlechte Noten gab es auch, wenn es zum Leistungsfall kommt, hier bemängeln 75 % das Verhalten der Versicherungen, was im Fall der Fälle entweder überhaupt nicht oder nur teilweise plausibel ist.
Schlechte Noten
Die Versicherungen wollen den Vertrieb der Berufsunfähigkeitsversicherung steigern. Das Interesse an dieser so wichtigen Versicherung ist zwar groß, aber es stört die Interessenten, dass sie Verträge nicht verstehen. Nicht einmal zehn Prozent schätzen die Verständlichkeit und die Transparenz als sehr gut oder gut ein. 42 % verstehen die Verträge nur zum Teil oder gar nicht. Befragt wurden Menschen, die über 20 Jahre arbeiten und schon eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben. Sie kennen sich also durch die langjährige Erfahrung mit dieser Versicherung aus und wissen, wie Leistungsfälle bearbeitet werden.
Wonach werden BU-Versicherungen ausgesucht?
Rund 60 % derjenigen, die bereits eine BU-Versicherung hatten, würden eine neue Versicherung nach ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen auswählen. Ein weiteres sehr wichtiges Kriterium ist aber auch das Verhalten der Versicherungen, wenn zu einem Leistungsfall kommt, weniger relevant sind der Preis und die Courtage des Versicherungsmaklers. Viele informieren sich bei Freunden, Bekannten oder Kollegen, ob diese schon Erfahrungen mit einer bestimmten Versicherung gemacht haben und treffen dann ihre Entscheidung. Eine Rolle spielen auch die sogenannten Leistungskennzahlen in der BU, die für fast 80 % der Interessenten eine gewisse oder sogar eine sehr hohe Relevanz haben.
Was müssen die Versicherungen ändern?
Die neue Studie ist auch für die Versicherungen von großem Interesse und die Ergebnisse zeigen, dass Handlungsbedarf besteht. Die Branche muss an der Produktgestaltung ebenso wie an der Prozessoptimierung arbeiten. Das ist besonders im Zeitalter der Digitalisierung wichtig geworden, in der sich viele Menschen über das Internet informieren. Neu justiert werden müssen auch die Vertragsbedingungen der BU-Produkte oder vergleichbarer neuer Produkte, die in Zukunft auf den Markt kommen werden. Die Versicherungen wollen daran arbeiten, die Verträge und die AGBs transparenter und vor allen Dingen für die Kunden auch verständlicher zu gestalten. Wenn das nicht geschieht, so die Befürchtungen der Versicherer, dann verlieren die Kunden das Vertrauen in die Versicherung.
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