Warum die Kursrallye zum Selbstläufer wird

Eine Hausse nährt immer eine Hausse – so lautet zumindest eine alte . Die aktuelle könnte jedoch Auswirkungen haben, die für die Anleger sehr gefährlich werden können. Die Stabilität an den ist auf den ersten Blick sicher, auf den zweiten Blick hingegen wird sie trügerisch. Die Wahlen in Großbritannien haben einmal mehr gezeigt, wie schnell sich doch die Stimmung drehen kann, denn für die so gehandelte Favoritin Teresa May wurde die Wahl zur Katastrophe.

Die Risiken sind immer noch da

Die Risiken an den Börsen waren nie ganz verschwunden, sie wurden lediglich überdeckt und es gibt mittlerweile viele sichere Anzeichen dafür, dass den Anlegern, die jetzt noch begeistert sind, bald eine böse Überraschung droht. Zwar ist der erste Teil des Index, der die konjunkturelle Lage misst, auf einem neuen Hoch angekommen und steht bei 71 Punkten, aber das will noch nichts heißen. Es bedeutet lediglich, dass 71 % der internationalen Wirtschaftsdaten besser ausgefallen sind, als das im vorigen Jahr der Fall war. Es heißt aber auch, dass nirgendwo auf der Welt die fundamentalen Trends so viel Dynamik haben wie in Europa. In diesem Zusammenhang muss man sich jedoch auch fragen, warum sich die Märkte nur auf die Gegenwart konzentrieren, denn die politischen Probleme sind sehr weit davon entfernt, gelöst zu werden.

Warten auf ein schnelles Wachstum

Was passiert, wenn der Rückenwind nachlässt? Einen eventuellen Spielraum für mögliche Senkungen der Zinsen, der gebraucht würde, um geldpolitisch im Ernstfall gegenzusteuern, gibt es nicht. Von der Fiskalpolitik ist gleichzeitig bei einer wirtschaftlichen Flaute nichts mehr zu erwarten. Mit Ausnahme von sind die Schulden, die die Staaten angehäuft haben, in den letzten Jahren immer mehr gestiegen. Die Anleger scheint das alles wenig zu interessieren, vielleicht sind sie sogar irritiert. Alle warten auf ein schnelles Wachstum und die Bereitschaft zum Risiko ist nach wie vor sehr hoch.

Die Konjunktur brummt

Es sieht alles gut aus, die Konjunktur brummt, die Zinsen sind im Keller und die Auftragsbücher sind bei vielen Unternehmen mehr als gut gefüllt. Aber diese Stabilität ist sehr trügerisch, denn selbst wenn die Kurse immer weiter steigen, bleibt die politische Lage in Europa sehr gefährlich. Wie es weitergeht, kann nur spekuliert werden, aber eine andere alte Börsenweisheit sollte den Anlegern zu denken geben: Die Börse tanzt immer nur solange, wie die Musik auch spielt.

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Ulrike