Große Preis-Leistungs-Unterschiede in der PKV
Die Stiftung Warentest hat 107 Tarife der privaten Krankenversicherung (PKV) unter die Lupe genommen und dabei das Preis-Leistungs-Verhältnis analysiert. Das Ergebnis: Die Kosten sind extrem unterschiedlich und bei nur 5 Tarifen ist das Preis-Leistungs-Verhältnis „sehr gut“. Immerhin 29 Tarife wurden hinsichtlich ihres Preis-Leistungs-Verhältnisses noch als „gut“ bewertet, doch 8 Tarife fielen mit „mangelhaft“ durch.
Ein Beispiel: Bei einem „sehr guten“ Preis-Leistungs-Verhältnis bezahlt ein 35-jähriger selbstständiger Modellkunde einen monatlichen Beitrag von 395 Euro (Selbstbehalt: 900 Euro), bei einem mangelhaften Preis-Leistungs-Verhältnis dagegen 728 Euro (Selbstbehalt: 960 Euro). Für Angestellte hat am besten abgeschnitten die HUK-Coburg mit ihrem Tarifangebot Ambulant: Komfort 2 (Note 1,4), gefolgt von der Provinzial Hannover (Note 1,5) mit ihrem Tarif Ambulant: VKA-u und ihrem Tarif Stationär (KHPnu, KHUnu).
Positiv anzumerken ist jedoch, dass viele PKV-Anbieter ihren Versicherten umfangreiche Psychotherapie-Leistungen und medizinische Hilfsmittel wie Hörgeräte zusichern. Auch Leistungen für ambulante Kuren und stationäre Reha-Maßnahmen, häusliche Krankenpflege und Sterbebegleitung für unheilbar Kranke werden zunehmend angeboten, ergab der Test.
Grundsätzlich empfehlen die Experten der Stiftung Warentest die private Krankenversicherung dennoch nur Beamten ohne Bedenken. Für Selbstständige und Angestellte lohnt sich die PKV nur, wenn sie die im Alter anstehenden höheren Beiträge schon vorher ansparen können oder wenn sie über genügend Vermögen verfügen. Wer einen Wechsel in die PKV erwägt, sollte daran denken, dass die Rückkehr in die gesetzliche Krankenkasse fast immer ausgeschlossen und nur in Ausnahmefällen möglich ist.
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