Ärzteschaft für PKV und gegen Bürgerversicherung

Die Ärzteschaft plädiert für den Erhalt des dualen Krankenversicherungssystems bestehend aus gesetzlicher (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV). Frank Ulrich Montgomery, der Präsident der Bundesärztekammer, bekräftigte am Samstag in Hannover, dass man mit der Fortführung des dualen Systems gut beraten sei und deshalb 87% der Ärzte die Einführung der sogenannten Bürgerversicherung, wie sie von SPD, den Grünen und Linken gefordert wird, ablehnen. Eine solche Bürgerversicherung würde zu einer Zerschlagung des Wettbewerbs und damit zu einer Zwei-Klassen-Medizin führen, so die Befürchtung der Ärzte.

Langfristig müsse das Krankenversicherungssystem aber weiterentwickelt werden, so Montgomery. Es gibt bereits umfassende Reformvorschläge der Ärzteschaft, die unter anderem einkommensunabhängige Gesundheitsbeiträge vorsehen und die bisherigen einkommensabhängigen Krankenkassenbeiträge ersetzen sollen.

Die Forderung der Ärzteschaft nach dem Erhalt des dualen Systems und die damit einhergehenden Reformvorschläge stoßen teilweise auf heftige Ablehnung. Sie werden z.B. von dem Verband der Ersatzkassen vdek und auch dem Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte stark kritisiert.

Die Zukunft des deutschen Krankenversicherungssystems ist auch eines der zentralen Themen auf dem 116. Deutschen Ärztetag, der heute in Hannover beginnt und noch bis zum 31. Mai stattfindet. Neben Montgomery wird auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) und der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) eine Rede zur Eröffnung des Ärztetages halten.