Rekordrücklage bei der Rentenversicherung

Die „Stuttgarter Zeitung“ berichtet uner Berufung auf den Jahresabschluss der Rentenversicherung 2012 von einer Rekordrücklage. Konkret soll die sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage im Dezember 2012 ganze 29,42 Milliarden Euro betragen haben – das sind rund 5 Milliarden Euro mehr als 2011 und damit eine neuer Rekord. Der Grund für die hohe Rücklage liegt in der guten Wirtschaftslage, denn wenn die Arbeitslosigkeit sinkt, zahlen mehr Menschen Beiträge in die Rentenkasse ein, deren Einnahmen somit automatisch steigen. Hinzu kommt, dass es im letzten Jahr höhere Lohnsteigerungen gab als in den Jahren zuvor, was sich ebenfalls positiv auswirkt, da die Beiträge zur Rentenversicherung von den Bruttolöhnen abhängt.

CDU-Sozialexperte Peter Weiß bestätigt, dass es der Rentenversicherung selten so gut ging wie heute. Deshalb plädiert Weiß dafür, die Mindestreserve zu erhöhen, die aktuell bei 0,2 Monatsausgaben liegt. Seiner Meinung nach ist eine höhere Mindestrücklage „sinnvoll, damit die Rentenversicherung in Zukunft nicht in Turbulenzen kommt“. Im Jahr 1999 lag die Mindestreserve bei 1,0, wurde dann aber wegen finanzieller Probleme der Rentenkasse gesenkt. Wie die „Stuttgarter Zeitung“ berichtet, lagen die Reserven der Rentenversicherung in den 70er Jahren sogar teilweise bei 8 Monatsausgaben.

Der Zeitung zufolge reicht die derzeitige Rekordrücklage für 1,69 Monatsausgaben, allerdings sollte berücksichtigt werden, dass die Beitragssenkung zu Jahresbeginn im Laufe des Jahres zu geringeren Rücklagen führen wird. Seit Januar beträgt der Beitragssatz 18,9% (davor waren es 19,6%). Hinzu kommen staatliche Zuschüsse in Höhe von etwa 85 Milliarden Euro. Bundesregierung und Rentenexperten gehen davon aus, dass die Rücklage Ende 2013 trotzdem noch 27 Milliarden Euro betragen wird.

In der Vergangenheit waren die Rücklagen der Rentenkasse längst nicht so gut, teilweise musste – wie z.B. 2005 – sogar der Staat mit einer Bürgschaft in Höhe von 900 Millionen Euro enspringen, damit ein Zahlungsengpass der Rentenversicherung überbrückt werden konnte. Aktuell gibt es über 20 Millionen Rentner in Deutschland, die aufgrund von verschiedenen Rentenansprüchen (z.B. Alters- und Witwenrente) etwa 25 Millionen Renten ausgezahlt bekommen.