Versicherungsbetrug – die gerne verharmloste Straftat

Schätzungen zufolge sollen rund 10 Prozent aller Schadensmeldungen, die von Versicherungen entgegengenommen werden, falsche Angaben beinhalten. In einigen Branchen soll die Betrugsquote sogar weit über 40 Prozent liegen. Um Versicherungsbetrügern auf die Schliche zu kommen, bedienen sich die Unternehmen ganz eigener Methoden.


Mehr als nur ein Kavaliersdelikt

Werden absichtlich falsche Angaben gegenüber der Versicherung gemacht, dann erfüllt das den Bestand einer Straftat, nämlich der des Betrugs. Wahrgenommen wird dies allerdings oft als Kavaliersdelikt, bei dem keinerlei Konsequenzen zu befürchten sind – oder wie lässt sich sonst erklären, dass mehr als ein Viertel der Personen einer anonymen Befragung zugab, schon einmal geflunkert zu haben, wenn es um das Melden bei der Versicherung ging? Die Folgen einer Versicherungstäuschung sind allerdings spürbar und betreffen alle, auch die ehrlichen Versicherungsnehmer in Form von höheren Beitragszahlungen. Durch unberechtigte Rückzahlungen geraten die Unternehmen nämlich langfristig in finanzielle Schwierigkeiten, was nur ausgeglichen werden kann, indem man alle Versicherten zur Kasse bittet.

Detektive sorgen für Aufklärung

Natürlich versuchen die Versicherungen ihren wirtschaftlichen Schaden möglichst gering zu halten und begegnen damit bestimmten Versicherungsfällen mit besonderer Vorsicht. Besonders im Bereich der Sach-, Haftpflicht- und Kfz-Versicherungen ist der Anteil der Fälle mit betrügerischer Absicht nämlich höher als in anderen Bereichen. Um Betrugsfällen auf den Grund zu gehen, werden Anträge deshalb einer eingehenden Prüfung unterzogen und von Fachleuten kritisch beäugt, bevor es zu der vertraglich gesicherten Rückzahlung kommt. Gelegentlich kommen sogar Detektive zum Einsatz, die sich auf das Ermitteln von Versicherungsbetrug spezialisiert haben. Diese können zum Beispiel hier engagiert werden und verfügen über erprobte Vorgehensweisen, um Menschen auf die Spur zu kommen, die sich in betrügerischer Absicht Geld von den Versicherungsunternehmen erschleichen wollen.

Versicherungsbetrügern droht Strafe

Mit ausgeklügelten Methoden versuchen die Detektive nachzuweisen, dass falsche Angaben zur Ermittlung des Versicherungswertes gemacht oder Schäden absichtlich hervorgerufen worden sind. Dies gestaltet sich nicht immer als einfach und längst nicht in allen Ermittlungen können tatsächlich handfeste Beweise hervorgebracht werden. Im Falle eines nachgewiesenen Straftatbestandes droht allerdings eine Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten. Versicherungsnehmer sollten sich also lieber zweimal überlegen, ob es dieses Risiko wirklich wert ist.