AOK-Studie: Vielen Rentnern ist PKV zu teuer

Nach einer aktuellen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK klagen immer mehr Rentner über zu hohe Kosten bei ihrer privaten Krankenversicherung (PKV). Wie die “Frankfurter Rundschau” berichtet, soll bereits jeder zweite Rentner (48,1%) eine höhere Selbstbeteiligung akzeptiert oder in einen leistungsschwächeren Tarif gewechselt haben. Insgesamt sollen laut der Umfrage 29,2% der privat versicherten Beamten so versucht haben, in diesem oder schon im letzten Jahr ihre Kosten für die PKV zu verringern. An der repräsentativen Studie nahmen jeweils rund 1.000 zufällig ausgewählte Versicherte aus der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung teil, die zu ihrem Versicherungssystem befragt wurden.

Insgesamt betrachtet ist die Zustimmung zu ihrer jeweiligen Krankenversicherung bei den Versicherten nach wie vor hoch: 84% der gesetzlich Versicherten und 74% der privat Versicherten würden sich wieder für ihre Versicherung entscheiden. Allerdings ist die Überzeugung von der eigenen Versicherung bei den Rentnern nicht so hoch (57%), von ihnen würde sich nach eigenen Angaben jeder Vierte anders entscheiden, wenn er noch einmal wählen könnte.

Zu einer Anfrage zu der aktuellen Umfrage wollte sich der Verband der privaten Krankenversicherung bislang nicht äußern. Allerdings hat sich die Debeka – mit 2,2 Millionen Vollversicherten und einem Marktanteil von 25% der größte private Krankenversicherer – bereits zu Wort gemeldet und weist die Studienergebnisse als “völlig haltlos” zurück. In den letzten beiden Jahren haben bei der Debeka nach eigenen Angaben nur 1,5% der Rentner ihr Recht auf einen Tarifwechsel in Anspruch genommen und 0,3% haben ihre Selbstbeteiligung erhöht. Die Debeka weist darauf hin, dass dieses Ergebnis auf den 16.000 Debeka-Verträgen von Rentnern basiert, während bei der AOK-Studie nur 1.000 Privatversicherte befragt wurden, unter denen nur 79 Rentner waren.

Auch die Zufriedenheitswerte für die PKV in der AOK-Umfrage hält die Debeka für fragwürdig und verweist auf den aktuellen “Kundenmonitor Deutschland” der Servicebarometer AG, bei der die Zufriedenheit der Privatversicherten bei 94% lag. Debeka-Chef Uwe Laue hat den Eindruck, “dass hier mit geschickten Fragestellungen gewünschte Ergebnisse erzielt werden sollten” und sieht in der Veröffentlichung der Ergebnisse einen weiteren Versuch, die PKV zu diskreditieren.