Zahl der Darlehen für Hartz-IV-Empfänger auf Rekordniveau
Die Zahl der Notkredite, die von Hartz-IV-Empfängern bei ihren Jobcentern beantragt werden, nehmen immer zu und erreichten im letzten Jahr einen neuen Rekordstand. Die Bundesagentur für Arbeit bestätigte einen Bericht der „Bild“-Zeitung. Demnach wurden 2011 monatlich 18.400 Kredite beantragt und in diesem Jahr gingen bis Ende Februar schon rund 17.600 zinslose Darlehensanträge für Hartz-IV-Empfänger ein. Im Jahr 2010 waren es noch 15.300, im Jahr 2007 nur 9.800, berichtet „Spiegel Online“. Insgesamt betrug die gewährte Kreditsumme im letzten Jahr insgesamt 5 Millionen Euro pro Monat, 2010 waren es noch 4 Millionen Euro.
Eine Sprecherin der Behörde erklärte, dass solche Darlehen gewährt werden, „wenn plötzlich ein Bedarf da ist, den ich aus meinem Ersparten nicht decken kann“. Das kann z.B. wegen Stromnachzahlungen oder defekte Haushaltsgeräte wie der Waschmaschine der Fall sein oder auch eine Autoreparatur. Diese Sonderbelastungen können Hartz-IV-Empfänger leicht in finanzielle Bedrängnis bringen, da ihnen kaum Mittel zur Verfügung stehen, um für solche Fälle vorzusorgen.
Im Durchschnitt erhalten die Darlehensnehmer eine Summe von rund 250 Euro, die sie in kleinen Raten zurückzahlen müssen. Das Gesetz sieht vor, dass monatlich 10% des Regelsatzes zurückgezahlt werden muss, aber die Jobcenter vor Ort entscheiden letztlich, ob diese Ratenhöhe tatsächlich erbracht werden kann. Oft werden Rückzahlungen erst dann wieder fällig, wenn die Betroffenen wieder erwerbstätig sind. Finanziert werden die zinslosen Darlehen aus Steuergeldern.
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