Stiftung Warentest soll Verbraucherschutz bei Finanzprodukten stärken

Die Stiftung Warentest erhält jedes Jahr 3,5 Millionen Euro vom Bundesverbraucherministerium, weil sie in ihren Publikationen auf Werbeanzeigen verzichten. Um den Verbraucherschutz im Bereich der Finanzprodukte weiter zu stärken, will die Bundesregierung die Stiftung Warentest ab 2013 mit weiteren 1,5 Millionen Euro ausstatten. Mit dem zusätzlichen Geld sollen die Geldanlage-Bewertungen weiter ausgebaut werden.

Vorstand Hubertus Primus erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass die Stiftung mit diesem Geld “mehr testen, Untersuchungen ausweiten, mehr in die Tiefe gehen, Frequenzen von Tests erhöhen” kann, aber dadurch werde die Stiftung nicht zu einer Art Finanz-TÜV, der bestimmte Produkte aus dem Verkehr ziehen oder zulassen kann. Auftragsforschung schloss Primus nachdrücklich aus.

Ein Schwerpunkt soll die Untersuchung der Umsetzung der Informationsblätter sein, die Finanzprodukten seit Juli 2011 beigelegt und Informationen über die Kosten und Risiken der Geldanlage beinhalten müssen. Außerdem wäre es nun möglich, Geldanlagen nach bestimmten Kategorien einzustufen wie z.B. “nur für spekulative Anleger” oder “geeignet zur Altersvorsorge”. Die Stiftung wird weiterhin bei ihren Qualitätsurteilen bleiben und keine neuen Label oder Siegel einführen.

Aktuell liegt das Jahresbudget der Stiftung Warentest für die Bewertung von Finanzprodukten bei rund 10 Millionen Euro, insgesamt beschäftigen sich hiermit 56 Mitarbeiter. Unabhängig von der zusätzlichen Finanzspritze wurde das Stiftungskapital vor kurzem vum 50 Millionen Euro auf insgesamt 75 Millionen Euro aufgestockt.