Private Krankenversicherung: PKV Verband widerspricht Mitgliederflucht

Der Verband der privaten Krankenversicherungen hat Medienberichte zurückgewiesen, nach denen die PKV Anbieter derzeit übermäßig viele Versicherte verlieren. Verbandssprecher Stefan Reker erklärte am Montag, dass weitaus mehr gesetzlich Versicherte jedes Jahr in die private Krankenversicherung wechseln als umgekehrt.

Nach Einschätzungen des Sprechers sei der Eindruck, der derzeit von den Krankenkassen vermittelt wird, unseriös. Reker erklärte, dass das Kassensystem die eigenen Beiträge jährlich um mindestens zehn Prozent erhöhen müsste, wenn die Kassen keine Zuschüsse auf Kosten der Steuerzahler erhalten würden. Nach Angaben des Verbandssprechers belaufen sich die Zuschüsse auf jährlich rund 15 Milliarden Euro.

Zuletzt häuften sich Berichte, nach denen zehntausende Privatversicherte zurück in die gesetzlichen Krankenkassen kehren möchten. Wie die Allgemeinen Ortskrankenkassen AOK erklärten, seien die jüngsten Beitragserhöhungen zu Jahresbeginn der Grund für die Wechselbereitschaft der PKV-Mitglieder. Wiederholt haben die PKV Anbieter ihre Tarife zum Beginn des neuen Jahres deutlich angehoben.

Daniel Bahr, Bundesgesundheitsminister, sieht die privaten Krankenversicherungen in der Pflicht. In einem Zeitungsinterview forderte Bahr die Kassen dazu auf, den Mitgliedern günstigere Tarife anzubieten. Bei den gesetzlichen Krankenkassen gestaltet sich die Beitragsentwicklung weiter stabil, sodass Mitglieder derzeit nicht mit Preissteigerungen rechnen müssen.