Versicherung verweigert Kostenübernahme für minderwertige Brustimplantate

Der Skandal um minderwertige Brustimplantate der französischen Firma Poly Implant Prothèse (PIP) weitet sich aus. Weltweit sollen bei bis zu 300.000 Frauen minderwertige Implantate eingesetzt worden sein. Besonders häufig wurden die Implantate in Südamerika und Frankreich verwendet, aber auch in Deutschland ist eine noch unbekannte Zahl von Frauen betroffen.

In den Implantaten wurde statt des hochwertigen Silikons, das für medizinische Zwecke hergestellt wird, minderwertiges Material benutzt. Dieses Material sei bereits in mehreren Fällen gerissen und habe schwere Entzündungen verursacht. Auch ein erhöhtes Krebsrisiko durch das minderwertige Silikon wird diskutiert.

Medienberichten zufolge hat sich die Allianz als Versicherer von PIP inzwischen zu Wort gemeldet und eine Kostenübernahme für die minderwertigen Brustimplantate abgelehnt. Die “Financial Times Deutschland” (FTD) berichtete unter Berufung auf die Aussage eines Allianz-Sprechers, dass die Versicherung davon ausgehe, dass der Versicherungsvertrag mit der PIP ungültig ist, da das Unternehmen falsche Angaben gemacht habe. Bereits im Juli 2010 hatte die Versicherung das Unternehmen deshalb verklagt, am 2. Februar soll es eine erste Anhörung in dem Verfahren geben.

Zwar habe von 2005 bis 2010 ein Vertrag mit dem mittlerweile insolventen Unternehmen bestanden, doch da die PIP beim Versicherungsabschluss wissentlich falsche Angaben gemacht und bewusst minderwertige Produkte eingesetzt habe, sei der Vertrag ungültig. Damit würde die Versicherung auch nicht für mögliche Schadenersatzforderungen der betroffenen Patientinnen aufkommen, heißt es.