Studie: Anleger vergessen Inflationsrate

Wie eine Erhebung der Postbank gezeigt hat, berücksichtigen nur die wenigsten Deutschen bei ihrer Finanzplanung und Altersvorsorge die Inflationsrate. Nach der bundesweit durchgeführten Analyse achtet nicht einmal jeder achte Deutsche darauf, die Inflation bei seiner Altersvorsorge einzubeziehen. 53% der Befragten gaben an, dass der Effekt steigender Preise für sie “keine Rolle spielt” und 35% haben sich nur schon einmal daran gedacht.

Die Inflation scheint zunehmend in Vergessenheit zu geraten, denn noch 2009 gaben immerhin 15% der Deutschen an, dass sie die Inflation bei ihrer Altersvorsorge berücksichtigen. Bei den Berufstätigen, die eine private Altersvorsorge planen, waren es damals sogar 18%. In der aktuellen Erhebung waren es in beiden Gruppen nur noch 12%, in der Gruppe der jungen Berufstätigen unter 29 Jahre sogar nur 9%.

Dabei kann das Vernachlässigen der Inflationsrate gefährliche Folgen haben, wie ein Beispiel der Postbank zeigt: Plant ein heute 30-jähriger, beim Eintritt in den Ruhestand mit 67 Jahren, die gleiche Kaufkraft zu haben, die er heutzutage mit monatlich 1500 Euro hat, so entspricht dies bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,5% einer Summe von 3.740 Euro zum gewünschten Zeitpunkt.

Diese Gefahr sehen vor allem Berufstätige mit Abitur und Studium, von denen 24% (und damit doppelt so viele wie in der Gesamtbevölkerung) angeben, dass sie die Inflation bei ihrer Vorsorgeplanung berücksichtigen. Bei Berufstätigen mit einfacher Schulbildung trifft dies nur auf 7% zu. Aktuell beträgt die Inflationsrate in Deutschland übrigens 2,4% und ist damit so hoch wie seit 2008 nicht mehr.