Rentenbeiträge sinken, Rentenbezüge steigen

Es gibt gute Nachrichten von der Rentenversicherung, die sowohl Arbeitnehmer als auch die Rentner freuen dürften: Im nächsten Jahr, zum 1. Juli, erhalten die Rentner voraussichtlich 2,3% höhere Renten in Westdeutschland und sogar 3,2% höhere Renten in Ostdeutschland. Im Durchschnitt erhält ein Rentner aktuell 1236 Euro pro Monat, dann sollen es 28,43 Euro monatlich mehr sein. Herbert Rische, Präsident der Rentenversicherung erklärte, dass die Rentner bei anhaltend guter Konjunktur mittelfristig weiter profitieren können und zukünftig auch Rentenerhöhungen denkbar wären, die deutlich über der Inflationsrate liegen. Die geplante Erhöhung 2012 liegt nur knapp über der Inflationsrate. Allerdings betonte Rische auch, dass die aktuellen Zahlen unter Vorbehalt genannt wurden. Über die genaue Rentenerhöhung wird erst im kommenden Frühjahr entschieden. Sollte sich die Finanzkrise auf den Arbeitsmarkt auswirken und die Löhne nicht steigen, dann wird es auch keine derartige Rentenerhöhung geben, warnt Rische.

Auch die Beiträge zur Rentenversicherung sollen im kommenden Jahr gesenkt werden. Aktuell beträgt der Beitragssatz 19,9% des Bruttogehalts. Dieser soll zunächst auf 19,6% und im Jahr 2014 sogar auf 19,1% gesenkt werden. Ein Durchschnittsverdiener mit einem Gehalt von 32.000 Euro brutto im Jahr würde dann mittelfristig gut 10 Euro monatlich weniger zahlen müssen.

Grund für die Erhöhung der Renten und Senkung der Rentenbeiträge ist die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt. Auch die Rentenreformen in der Vergangenheit sollen einen Teil zu der aktuell guten Situation beigetragen haben. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bezeichnete das Rentensystem als “kerngesund” und für den früheren Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) ist die Rentenversicherung aktuell “die modernste Altersvorsorge”, so das “Hamburger Abendblatt”.