Altersvorsorge: West- und Ostdeutsche gleichen sich an

In Sachen Altersvorsorge haben die Verbraucher im Osten in den letzten Jahren stark aufgeholt und sind nun fast auf dem gleichen Niveau wie die Verbraucher in Westdeutschland. Das ergab eine aktuelle, repräsentative Studie des Wirtschafts- und Finanzforschungsinstituts Icon, die im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) durchgeführt wurde. Demnach haben 82% der Bürger in den alten und 81% der Bürger in den neuen Bundesländern bereits Maßnahmen zur Altersvorsorg getroffen. Das Niveau im Westen Deutschlands ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert geblieben, doch in Ostdeutschland stieg der Anteil der Vorsorge um 6%. Das liegt sicher auch daran, dass hier der Anteil der Menschen, die aus finanziellen Gründen keine Altersvorsorge betreiben können, von 16% auf 10% gesunken ist (Westen: 9%).

Hinsichtlich der Form der privaten Altersvorsorge gibt es keine Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern. Für 96% (West) bzw. 97% (Ost) der Anleger steht die Sicherheit der Geldanlage an oberster Stelle. Dass sie ihre Ersparnisse ständig verfügbar haben, ist für 87% (West) bzw. 88% (Ost) ebenfalls besonders wichtig. Das Gefühl, mit dem Finanzprodukt vertraut zu sein, in welches das eigene Geld angelegt wurde, wird sowohl für West- als auch für Ostdeutsche immer wichtiger. War dies im letzten Jahr noch für 79% der Anleger von entscheidender Bedeutung, bestätigten nun 85% (West) bzw. 87% (Ost) die große Rolle der Vertrautheit.

Die Bundesbürger setzen auf wertbeständige Anlageformen, legen aber unterschiedliche Präferenzen. So steht im Westen die selbst genutzte Immobilie als Altersvorsorge (46%, im Osten: 38%) und die betriebliche Altersvorsorge (28%, im Osten: 22%) hoch im Kurs. Dagegen bevorzugen die Bürger im Osten Deutschlands vor allem den Bausparvertrag (34%, im Westen: 26%) und das Sparbuch (33%, im Westen: 25%). Für Aktien, Investmentfonds und Immobilienfonds entscheiden sich im Westen etwas mehr (11%, 9% und 6%) als im Osten (6%, 7% und 3%). An der Umfrage, die im Juli und August 2011 durchgeführt wurde, nahmen rund 2000 Menschen im Alter ab 14 Jahren teil.