Große Preisunterschiede bei Risikolebensversicherungen

Mit einer Risikolebensversicherung kann man die Existenz der Hinterbliebenen im Todesfall absichern. Ab dem ersten Beitrag gilt der volle Versicherungsschutz und im Todesfall des Versicherungsnehmers wird die vereinbarte Versicherungssumme umgehend ausgezahlt, sie ist steuerfrei. Das Frankfurter Verbrauchermagazin Öko-Test hat sich den aktuellen Markt genauer angesehen und insgesamt 52 Tarife für acht Modellfälle unter die Lupe genommen. Somit wurden 416 Tarife analysiert.

Das Ergebnis: Die Preisunterschiede zwischen den Tarifen sind enorm. Ein Beispiel: Für einen 30-jährigen Nichtraucher, der eine Versicherungssumme von 250.000 Euro vereinbaren möchte, verlangt die Ergo Direkt knapp 139 Euro pro Jahr. Für den gleichen Kunden kostet die gleiche Versicherung bei der LV 1871 dagegen schon 578 Euro pro Jahr. Allerdings gibt es auch bei der Ergo Direkt und vielen anderen Anbietern, deren Beitrag zunächst sehr niedrig ist, einen Haken: Der Zahlbeitrag kann nämlich im Laufe der Zeit deutlich ansteigen, im ungünstigsten Fall um bis zu 170%. Das müssen Kunden bei dem Vertragsabschluss einkalkulieren. Es gibt jedoch auch Anbieter, die auch mit der Preissteigerung noch günstig sind (z.B. Ergo Direkt) oder die Zurich Life, bei der es keine Preissteigerung gibt.

Insgesamt konnten 147 Tarife mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen, nur 14 Tarife erhielten wegen ihrer immens hohen Kosten nur die Note ausreichend. Generell kann man sagen, dass Serviceversicherer teuer und Direktanbieter günstig sind. Direktanbieter sparen Kosten ein, indem sie auf die persönliche Beratung verzichten und den Vertragsabschluss online oder per Telefon anbieten. Bei einem einfachen Produkt wie einer Risikolebensversicherung ist dies völlig in Ordnung, meint auch Öko-Test.

Öko-Test rät Verbrauchern, sich bei der Wahl der Versicherungssumme immer am monatlichen Bedarf der Familie zu orientieren, um gut abgesichert zu sein. Von einer doppelten Leistung bei Unfalltod oder von Kombinationsprodukten, die Todesfallschutz und Altersvorsorge vereinen, raten die Experten dagegen ab.