Immer mehr Deutsche nehmen Rentenabschläge in Kauf

Offenbar nehmen immer mehr Deutsche Rentenabschläge in Kauf, wenn sie in den Ruhestand gehen. Wie die “Bild”-Zeitung unter Berufung auf Daten der Deutschen Rentenversicherung Bund berichtet, gab es 2010 rund 856.000 neue Renter, von denen knapp 496.000 Personen Abschläge in Kauf nahmen. Das entspricht einem Anteil von rund 58%, was ein neuer Rekordstand bei Rentenabschlägen bedeutet. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 waren es gerade einmal 11,7% der Neu-Rentner, die mit Abschlägen in Rente gegangen sind. Das Bundessozialministerium hat diese Zahlen bestätigt.

Der Rentenversicherung zufolge liegt dieser Anstieg daran, dass wegen der Verschiebung der Altersgrenzen nach oben, immer mehr Versicherte Abschläge hinnehmen müssen, wenn sie mit einem bestimmten Alter in Rente gehen möchten. Ihrer Ansicht nach könne aus dem hohen Anteil an Rentnern mit Abschlägen nicht die Schlussfolgerung gezogen werden, dass immer mehr Menschen vorzeitig in Rente gehen. Im Gegenteil: Wie Rentenversicherung und Ministerium mittelen, gehen deutsche Arbeitnehmer sogar immer später in Rente. Während das durchschnittliche Renteneintrittsalter im Jahr 2000 noch bei 62,3 Jahren lag, betrug es im Jahr 2010 schon 63,5 Jahre.

Wer vorzeitig in Rente geht, muss pro vorgezogenem Monat einen Abschlag von 0,3% hinnehmen. Arbeitnehmer, die länger als die Regelarbeitsgrenze arbeiten, erhalten dagegen einen Zuschlag von 0,5% pro Monat. Dem Bericht zufolge, der sich auf Angaben der Rentenversicherung beruft, beträgt der Rentenabschlag im Durchschnitt 100 Euro brutto pro Monat. Insgesamt liegt die Zahl der Abschlagsmonate der Betroffenen bei durchschnittlich 36,8 Monaten.