n-tv testet Beratungsqualität von Banken zur Altersvorsorge

Der Nachrichtensender n-tv wollte wissen, wie gut die Altersvorsorge-Beratungen bei Banken ist und hat bei dem Deutschen Institut für Service-Qualität (DISQ) eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben. Dabei wurden insgesamt 150 persönliche Beratungsgespräche verdeckt geführt und die Beratungsunterlagen unter die Lupe genommen, die den Kunden nach dem Gespräch ausgehändigt worden sind.

Ergebnis: Insgesamt erzielten die Banken bei dem persönlichen Beratungsgespräch im Durchschnitt eine gute Bewertung. Etwa 1 Stunde dauerten die Gespräche, in denen die Mitarbeiter die doch oft komplizierten Vorsorgethemen verständlich darstellten. Allerdings gab es im Detail durchaus einige Schwächen wie z.B. bei der Berechnung der individuellen Rentenlücke. Dieses Thema wurde auch nur in jedem vierten Fall in den Beratungsunterlagen aufgegriffen. An diesen Unterlagen hatten die Berater so manches auszusetzen, denn nicht immer fand sich hier ein konkreter Vorschlag für die Altersvorsorge geschweige denn zusätzliche Produktinformationen oder Modellberechnungen. Auffällig war die häufige Empfehlung provisionsträchtiger Produkte wie den Riester-Fondssparplänen. Hier könnte man den Verdacht bekommen, dass die Berater auch an ihren eigenen Vorteil denken und nicht nur an den des Kunden.

Auf Platz 1 landete die Berliner Sparkasse, die vor allem durch die sehr detaillierte und damit umfangreichste Bedarfsanalyse überzeugen konnte. Den 2. Platz sicherte sich die Deutsche Bank, die die besten Beratungsunterlagen und die dazu passenden Vorschläge vorweisen konnte. Auf dem 3. Platz kam die Berliner Volksbank aufgrund ihrer ebenfalls sehr umfassenden Beratung. Trotz dieses Ergenisses raten Verbraucherschützer dazu, sich eine zweite Meinung von einem unabhängigen Experten auf Honorarbasis geben zu lassen. Dieser muss zwar selbst bezahlt werden, dafür erhält man von ihm aber eine unabhängige Meinung, da er keine Provisionen für bestimmte Produkte bekommt.