Börse Hannover als preisgünstige Alternative für Fondskauf

Die Stiftung Warentest weist Verbraucher, die ihr Geld in Fonds anlegen wollen, darauf hin, dass die Börse Hannover eine preisgünstige Alternative zum Fondskauf über die Hausbank sein kann. Seit Mitte August können die Anlager an der Börse Hannover eine neue Art des Fondskaufs tätigen. Am jeweiligen Tag legt die Fondsgesellschaft Rücknahmepreise fest, für die Anleger Fondsanteile kaufen können. Hierfür zahlen sie eine Pauschalgebühr von 15 Euro und die Kaufgebühren der Bank. Der Vorteil hierbei ist, dass Anleger keinen Ausgabeaufschlag zahlen müssen, wie es beim Kauf über eine Bank üblich ist. Außerdem spielen Kursschwankungen innerhalb eines Tages hier – anders als beim normalen Börsenkauf von Fonds – keine Rolle. Und auch die Handelsspanne (“Spread”) entfällt. An der Börse Hannover sind derzeit etwa 1100 Fonds erhältlich.

Der Nachteil ist, dass momentan längst nicht alle der gängigen Top-Fonds angeboten werden, so sucht man z.B. nach den Fonds von Union Investment an der Börse Hannover noch vergebens. Der Preisvorteil gegenüber dem Kauf bei der Bank ist bei kleinen Anlagesummen (deutlich unter 1000 Euro) sehr gering. Außerdem ist der Kauf von Bruchteilen grundsätzlich nicht möglich, was bei manchen Fonds jedoch sinnvoll wäre. Die Stiftung Warentest nennt als Beispiel den Carmignac I, hier kostet ein Anteil aktuell etwa 8000 Euro.

Insgesamt sehen die Experten die Börse Hannover als preisgünstige Alternative im Vergleich zur Hausbank für alle Anleger, die sonst den vollen Ausgabeaufschlag bezahlen müssten. Insbesondere bei großen Anlagesummen kann hier viel Geld gespart werden – vorausgesetzt, der Berater erhält die entsprechende Weisung. Keinen Vorteil bringt der Fondskauf über die Börse Hannover dagegen jenen Anlegern, die ihre Fonds sowieso kostenlos über einen Discounter im Internet kaufen.