PKV kritisiert Pflegereform-Pläne der SPD

Der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) e.V. hat die Pläne der SPD zur Pflegereform scharf kritisiert. Verbandsvorsitzender Reinhold Schulte erklärte in einer Pressemitteilung, dass der von der SPD-Bundestagsfraktion vorgelegte Entwurf zur Reform der Pflegeversicherung “den Herausforderungen des demografischen Wandels absolut nicht gerecht” werde. Schulte wies darauf hin, dass es bis zum Jahr 2050 etwa drei Mal so viele Menschen über 80 Jahre geben wird wie heute und dass jeder Dritte in diesem Alter ein Pflegefall ist.

Das jetzige System der gesetzlichen Pflegeversicherung stoße an seine Belastungsgrenzen und mit dem von der SPD vorgeschlagenen System würden die Probleme noch ausgeweitet werden. Anstatt eine Pflicht zur privaten Pflegeversicherung einzuführen, die eine kapitalgedeckte Vorsorge ermöglichen soll, würden die immer weiter steigenden Kosten der Pflege “ungebremst den kommenden Generationen aufgebürdet”, so Schulte weiter.

Der Vorsitzende fordert eine verantwortungsvolle Sozialpolitik, die seiner Meinung nach darin besteht, jetzt mit dem Aufbau einer Kapitaldeckung zu beginnen. Da der Höhepunkt des demografischen Problems nicht vor 2050 zu erwarten ist, sei es jetzt noch früh genug dafür. Von der Bundesregierung fordert der PKV-Verband eine sofortige Umsetzung des Koalitionsvertrages und die Einführung einer ergänzenden kapitalgedeckten Pflegeversicherung. Diese sollte Schulte zufolge “unbedingt bei der privaten Pflegeversicherung angesiedelt werden”.