Deutsche immer weniger an Altersvorsorge interessiert

Offenbar flaut das Interesse der Deutschen an einer guten Altersvorsorge zunehmend ab. In einer Umfrage der Fondsgesellschaft Union Investment im ersten Quartal 2010 haben noch drei Viertel der Befragten (75%) angegeben, dass sie Altersvorsorge für ein wichtiges Thema halten. Im zweiten Quartal 2011 haben dies nur noch zwei Drittel der Befragten (66%) bestätigt.

Der Studie zufolge sind vor allem junge Menschen und Geringverdiener wenig am Thema Altersvorsorge interessiert. So gaben 78% der Befragten in der Einkommensklasse von über 3100 Euro netto pro Monat an, sich mit ihrer Altersvorsorge zu beschäftigen, aber nur 53% in der Gruppe der Menschen, die über ein monatliches Nettoeinkommen von 1300-2300 Euro verfügen.

In der Einkommensklasse bis 1300 Euro netto monatlich ist die private Altersvorsorge sogar nur bei 31% der Befragten ein Thema. So niedrig war das Interesse an der Altersvorsorge seit Beginn der Erhebung im Jahr 2007 noch nie. Da verwundert es nicht, dass aus dieser Gruppe auch nur jeder Dritte einen staatlich geförderten Riester-Vertrag abgeschlossen hat. Gerade diese Form der Altersvorsorge ist aber auch für Geringverdiener geeignet, die hier besonders stark gefördert werden. Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment, betont in diesem Zusammenhang, dass der finanzielle Aufwand für die Riester-Rente auch nicht so groß ist wie von vielen befürchtet. In der Umfrage gaben nämlich 35% der Geringverdiener an, dass sie wegen ihrer mangelnden finanziellen Möglichkeiten, keine private Altersvorsorge betreiben.

Das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer privaten Altersvorsorge ist durchaus gegeben. Zwar hat nur knapp ein Drittel der Befragten tatsächlich Vorsorgemaßnahmen getroffen, aber 59% gaben zu, sich mit diesem Thema beschäftigen zu müssen. Ein ähnliches Ergebnis lieferte die Umfrage auch bei den jungen Erwachsenen zwischen 20 und 29 Jahren. Nur 30% der Befragten aus dieser Altersgruppe beschäftigen sich mit dem Thema Altersvorsorge, aber 65% sehen es als notwendig an.