Diskussion über Arbeitgeberanteil zur Krankenversicherung

In Union und SPD gibt es scheinbar Überlegungen, den Arbeitgeberbeitrag für die Krankenversicherung anstatt prozentual in eine feste Pauschale umzuwandeln. Das Bundesgesundheitsministerium trat am Sonntag einem Bericht entgegen, wonach der Beitrag auf die gesamte Lohnsumme erhoben und in eine Pauschale umgewandelt werden könnte. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla unterstrich, in der Koalition gebe es bislang noch keine einzige verbindliche Festlegung diesbezüglich.

Horst Seehofer warnte vor zusätzlichen Belastungen für die Bürger. Die Geduld der Bürger sei am Ende, sagte der Agrarminister in einem Interview. ‚"Sie werden keine weiteren Belastungen mehr hinnehmen ohne grundlegende Strukturreformen." Seehofer forderte währenddessen eine freie Wahl zwischen gesetzlichen und privaten Krankenkassen.

Bei den Gesundheitsexperten von Union und SPD gibt es nach Angaben des Wirtschaftsprofessors Lorenz Jarass ‚"reges Interesse" an einer Umgestaltung der Arbeitgeberbeiträge. Jarass schlägt vor, den Arbeitgeberbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung von heute rund 6,7 Prozent durch eine Gesundheitsabgabe auf alle Löhne und Gehälter zu ersetzen. Das würde unter anderem bedeuten, die Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 3562,50 Euro aufzuheben. Die Abgabe soll für alle Beschäftigten von Privatunternehmen und öffentlicher Hand inklusive der Beamten gelten. (Welt)