Krankenversicherungen warnen vor drastisch steigenden Zahnarztkosten

In ihrer Dienstagsausgabe berichtet “Die Welt” von einer Warnung der privaten Krankenversicherungen, nach der Zahnbehandlungen deutlich teurer werden. Dem Bericht zufolge prognostiziert der Verband der privaten Krankenversicherungen (PKV), dass die Kosten für Zahnbehandlungen sogar mehr als doppelt so stark steigen als vom Bundesgesundheitsministerium angenommen.

Grund für die Verteuerung der Zahnbehandlungen ist die Überarbeitung der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ), auf deren Basis die Zahnärzte mit Privatpatienten abrechnen. Vor dem massiven Kostenanstieg seien jedoch auch gesetzlich Krankenversicherte betroffen, heißt es. Sobald diese nämlich eine Leistung wünschen, die über die Standarversorgung hinausgeht, wird dieses “Mehr” auch auf der Basis der GOZ abgerechnet.

Während das Bundesgesundheitsministerium von einem Honoraranstieg von etwa 6% ausgeht, hält der PKV-Verband einen Anstieg von mindestens 14% für realistisch und von fast 20% für möglich. Dass die Zahlen der PKV so massiv von denen des Ministeriums abweichen liegt an dem Spielraum, den die Zahnärzte bei Privatrechnungen haben. Der Gebührensatz einer Behandlung darf mit verschiedenen Steigerungsfaktoren multipliziert werden, üblich ist ein Steigerungsfaktor von 2,3. Allerdings hat sich die Zahl der Behandlungen, in denen ein höherer Steigerungsfaktor berechnet wurde, in den letzten Jahren stetig weiter erhöht.