Wirtschaftsweise plädieren für Rente mit 69

Die fünf Wirtschaftsweisen fordern in dem rund 200 Seiten starken Bericht “Herausforderungen des demographischen Wandels” von der Politik, die zukünftige Lebensarbeitszeit an der zunehmend höheren Lebenserwartung der Menschen auszurichten. Konkret halten sie ein gesetzliches Rentenalter von 68 Jahren im Jahr 2045 für erforderlich. Von dem höheren Renteneinstiegsalter wären alle Bürger betroffen, die nach 1977 geboren wurden. Ab dem Jahr 2060 sollte das Renteneinstiegsalter den Wirtschaftsweisen zufolge sogar auf 69 Jahre angehoben werden und zwar auch für Beamte.

Der Bericht wurde am Mittwoch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übergeben, die bereits ankündigte, dass die Bundesregierung im Herbst ihre Vorschläge zum Umgang mit der steigenden Lebenserwartung und den sinkenden Geburtenraten präsentieren will.

Ab dem kommenden Jahr wird schrittweise bis zum Jahr 2029 die Rente mit 67 eingeführt und der die Regierung beratende Sachverständigenrat warnte bereits davor, diese Pläne noch einmal zu verändern. Die Forscher kritisieren, dass die Hälfte der Bundesländer für ihre Beamten bislang noch nicht die Rente mit 67 eingeführt haben und forderten diese auf, dies umgehend nachzuholen.

Vielmehr forderte der Rat die Politik auf, für eine effektivere Gestaltung des Gesundheitssystems und einen besseren Umgang “mit den Kosten des medizinisch-technischen Fortschritts” zu sorgen. Würde dies nicht gelingen und würde das Renteneintrittsalter nicht erhöht werden, würden die Staatsschulden dramatisch anstiegen, so die Prognose des Sachverständigenrats.