Zum 1. Juli werden Renten um 1% erhöht

Am 13. April hat das Bundeskabinett die sogenannte Rentenwertbestimmungsverordnung für das aktuelle Jahr beschlossen, mit der Renten zum 1. Juli um 0,99% erhöht werden. Bei einer Monatsrente von 900 Euro ergibt dies ein Plus von 9 Euro.

Die mehr als 20 Millionen Rentner in Deutschland profitieren damit von den im letzten Jahr gestiegenen Löhnen und Gehältern. 2010 war eine für die Rentenanpassung relevante Lohnsteigerung von 3,10% (Westdeutschland) bzw. 2,55% (Ostdeutschland) verzeichnet worden.

Rein rechnerisch hätte die Lohnentwicklung zu einer Rentensteigerung von 1,99% führen müssen, da aber ein Überhang aus ausgebliebenen Rentenkürzungen aus den letzten Jahren abgebaut werden muss, wurde die Rentenerhöhung halbiert. Dass die Renten in der jüngsten Vergangenheit nicht gekürzt wurden, liegt an der Rentenschutzklausel, die dafür sorgt, dass die Rentner auch bei schwacher Lohnentwicklung keine Rentenkürzungen hinnehmen müssen. Aktuell erhalten die Rentner deshalb 3,81% (Westdeutschland) bzw. 1,83% (Ostdeutschland) mehr als sie ohne die Rentengarantie erhalten hätten. Dieser Überhang wird nun durch eine geringere Rentenerhöhung abgegolten, in diesem Jahr schmilzt der Überhang auf 2,85% bzw. 1,43%.