Pflegereform will bessere Betreuung von Demenzkranken

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler traf sich mit Experten zum inzwischen vierten Pflegedialog, dessen Ergebnisse bei der Reform der Pflegeversicherung berücksichtigt werden sollen. Rösler betonte, dass man in der Verantwortung stehe, sich um an Demenz erkrankte Menschen verstärkt kümmern zu müssen.

Deshalb soll der Pflegebedürftigkeitsbegriff neu definiert werden. Statt der bisher üblichen Pflegezeitberechnung in Minuten müsse es mehr Selbstständigkeit und Flexibilität geben und andere Konzepte wie z.B. Wohngemeinschaften von Demenzkranken einbezogen werden. Außerdem sollen Betroffene zukünftig zwischen zwei Pflege-Optionen wählen können: entweder die Erbringung bestimmter Leistungen durch die Träger oder die Inanspruchnahme eines bestimmten Betreuungs-Zeitkontingents. Geplant ist, nicht nur – wie bisher – rein pflegerische und hauswirtschaftliche Tätigkeiten zu berücksichtigen, sondern auch allgemeine Betreuungstätigkeiten wie z.B. Spazierengehen oder Vorlesen einbezogen werden.

Rösler betonte, dass bei der Reform der Pflegeversicherung zuerst von der menschenwürdigen Pflege und erst dann über die Kosten eines neuen Leistungskatalogs gesprochen werden müsse. Er räumte jedoch ein, dass nicht alle Wünsche finanziert werden können und wies darauf hin, dass auch die heutige Pflegeversicherung keine Vollkaskoversicherung sei.